1. Liebe, Tod und Neuanfang


    Datum: 11.12.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... waren. Hier waren unsere Augen wesentlich größer gewesen, als unser Hunger. Aber da machte nichts. Pizza bis zum Abwinken war auch was.
    
    Wir stopfen uns so voll, wie es ging. Dabei schafften wir mehr als die Hälfte von dem, was vor uns lag und das war eine Leistung, die keiner von uns erwartet hätte. Dann ging wirklich nichts mehr in uns rein. Nicht einmal ein Glas von dem Rotwein, den wir geöffnet hatten, konnte zum Nachspülen eingesetzt werden. Wir ließen uns nach hinten sinken und stöhnten gemeinsam über die dicken Klumpen Pizza, die uns die Mägen weiteten.
    
    Doch dann stand Eva auf und stellte sich mit der Seite zu mir hin. Sie hob ihr T-Shirt an, unter dem sie kein Unterhemd trug. Wieder konnte ich ihr Bäuchlein sehen, das sich überfüllt nach vorne wölbte.
    
    "Steht mir das eigentlich?", fragte sie mich und sah an sich selber hinab, während eine Hand über die Kugel rieb.
    
    "Wieso fragst du? Geht doch wieder weg!", war meine Gegenfrage.
    
    Sie ließ ihr T-Shirt wieder herunter und sah mich jetzt direkt an. "Stell dir vor, wir würden uns dazu entschließen ein Kind haben zu wollen. Dann würde mein Bauch auch so aussehen und noch dicker werden. Ich habe mich gefragt, ob es dir gefallen würde!"
    
    Mit dieser Frage hatte sie mich geradezu überrollt. Ich sah sie an, als wenn ich nicht gewusst hätte, was sie gerade gesagt hätte und tatsächlich sickerten ihre Worte nur langsam in mein Gehirn hinein. Eva hatte keine Kinder, genauso wie ich, aber dazu war sie auf alle Fälle ...
    ... noch fähig. Nur war mir diese Frage bis jetzt nicht in den Sinn gekommen, hatte über diese Möglichkeit nicht nachgedacht.
    
    Jetzt war Diplomatie gefragt. Ich musste mir meinen nächsten Satz genau überlegen, denn ich bewegte mich mit jeder Aussage auf dünnem Eis, denn ich wusste nicht, wie sie selber zu der Sache stand.
    
    Also kam mir nur in den Sinn, eine Gegenfrage zu stellen. "Wünscht du dir denn ein Kind?", frage ich sie und schob den Schwarzen Peter in ihre Richtung.
    
    "Ich weiß nicht. Aber ich könnte es mir mit dir vorstellen!", kam zögerlich von ihr. Dabei sah sie mich an und zugleich auch nicht. Sie schaute durch mich hindurch, ohne mich zu erkennen.
    
    Dann hob sie noch einmal ihr T-Shirt an und rieb sich über den Bauch.
    
    Ihr Blick klärte sich auf und sie war wieder in der Realität angekommen. Sie lachte befreit auf und sage zwischendurch: "Dazu müssen wir aber erst einmal miteinander schlafen. Ich habe gehört, dass es mit Küssen nicht funktioniert!"
    
    Dann ließ sie sich auf das Sofa plumpsen und lachte noch weiter. Dies war so anstreckend und zugleich befreiend, dass ich mitlachte. Wahrscheinlich hatte uns das Thema beide verschreckt. Aber es würde sicher noch einmal zur Sprache gebracht werden. Dafür nahm ich mir vor, darüber nachzudenken, um eine dementsprechende Antwort, zumindest für mich, zu haben.
    
    "Lass uns noch einen Verdauungsspaziergang machen!", sagte Eva auf einmal und es war eine gute Idee. Dann sackte das Essen nach unten, wie man so schön sagte. ...
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