Liebe, Tod und Neuanfang
Datum: 11.12.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... waren.
Aber ich machte ihr keinen Vorwurf. Warum auch. In diesem Moment glaubte ich, dass sie jemanden brauchte, dem sie alles erzählen konnte. Sozusagen eine beste Freundin.
Gut, ich war keine Frau, aber jemand, den sie ewig lange kannte und vertraute. Es hatte sich nichts geändert, seitdem wir uns aus den Augen verloren hatten.
Dann erzählte Silvia noch von ihrer Arbeit, die nicht halb so interessant war, wie ihr Privatleben. Aber ich hörte ihr genauso interessiert zu und so verging die Zeit schneller, als ich gedacht hatte.
Doch wir würden uns sicher noch öfter sehen, davon ging ich bereits aus. Ich fühlte mich in ihrer Anwesenheit wohl und wollte dieses Gefühl erneuern.
Zum Schluss erzählte ich noch von mir, allerdings wurde es eine kurze Story. Immerhin hatte ich nicht so viel erlebt wie sie, war in meinem Trott gefangen und war damit zufrieden. Selbst meine Arbeit gab nicht viel mehr her, als für zehn Minuten. Man musste sich dafür interessieren, aber das kam selten vor. Also überflog ich das Thema und war Minuten später am Ende mit meinem Latein.
"Nicht viel passiert!", sagte Silvia. "Auf der anderen Seite hat es was für sich. Immerhin hast du keinen Ärger gehabt, wie ich."
"Und was macht bei dir die Liebe?", fragte sie noch.
"Och, die kommt und geht. Ich habe noch nicht die Richtige gefunden", antwortete ich. "Aber vielleicht kommt die noch. Ich will da nichts überstürzen. Immerhin habe ich es jetzt jahrelang ohne ausgehalten. Da kommt es auf ...
... ein paar Jahre nicht mehr an."
Silvia sah mir tief in die Augen und meinte, "Aber du wirst sie erkennen, wenn es soweit ist? Oder wirst du aus Gewohnheit Nein sagen? Kannst du dir eine feste Beziehung über viele Jahre, vielleicht den Rest deines Lebens vorstellen?"
Ich musste nur einen Augenblick überlegen und sagte ohne Hintergedanken: "Wenn ich die Richtige finde, dann könnte ich mir das vorstellen. Ich denke, es müsste eine sein wie du!"
Erst als ich diesen Satz ausgesprochen hatte, wurde mir klar, was ich da gerade gesagt hatte. Aber entweder hatte Silvia es nicht gehört oder es machte ihr nichts aus. Ich sah, wie sich ihre Augenbrauen anhoben. Ansonsten sah man keine Reaktion.
Doch schon Sekunden später wusste ich, dass sie es sehr wohl nicht nur gehört, sondern auch verstanden hatte.
"So, so. Eine wie mich!", sagte sie in einem seltsamen Ton, den ich die ganze Zeit, seitdem sie bei mir war, noch nicht gehört hatte.
"Tja, eine wie mich, wirst du nicht so schnell wiederfinden. Die gibt's nicht an jeder Ecke. Aber das wirst du sicher selber festgestellt haben. Vielleicht gibt es etwa wie mich nur einmal. Du solltest darüber nachdenken."
Dann grinste sie mich noch einmal seltsam an und wechselte, wie aus dem nichts, das Thema. Entweder war ihr das Thema unangenehm oder sie wollte nicht darüber sprechen. Auf der anderen Seite war es mir recht. Sie war meine Freundin der Kindheit und nichts anderes.
Es sollte auch so bleiben, denn in meinen Gedanken, ...