1. Liebe, Tod und Neuanfang


    Datum: 11.12.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... sehen, was interessant war. Leider hatte das manchmal die Auswirkungen, dass man danach erst recht nicht mehr schlafen konnte. Sicher, die Horrorfilme und Krimis der Zeit waren nicht das, was man heute kennt, aber zu der Zeit, reichte es für Kinder aus, ihnen den Schlaf zu rauben. Trotzdem musste man es sich antun. Man musste beweisen, dass man keine Angst hatte, so wie Babys. Man war alt genug. Zumindest nach außen. In einem drinnen, sah es anders aus. Man blieb die halbe Nacht wach, weil man glaubte, dass gleich ein Monster durch die Tür kam.
    
    Silvia und ich lachten darüber. Besonders als wir entdeckten, dass es uns beiden gleich ergangen war. Zu der Zeit hätten wir es nicht zugegeben.
    
    Ich weiß noch, als meine Eltern einmal weggefahren waren und ich alleine im Haus war, musste ich mich zum Fernseher schleichen, um zu schauen. Der Film, der lief, ließ mich später bei voller Beleuchtung auf meinem Bett sitzen und um mich schauen, ob dort nicht etwas kam. Soweit ich es noch weiß, ging es um eine Vogelspinne und ich erwartete jede Minute, dass eine davon auf mein Bett kroch.
    
    Während Silvia und ich in Erinnerungen schwelgten, bekamen wir Durst und ich kredenzte ihr einen tiefdunklen Roten aus Frankreich. Beim ersten Mal, als wir uns getroffen hatten, hatte ich herausbekommen, dass sie diesen am liebsten mochte.
    
    Sie nahm ihn dankend an und ich goss die blutrote Flüssigkeit ein. Silvia setzte den Glasrand an ihre Lippen an und nahm einen kleinen Schluck. Er musste ...
    ... ihrem Geschmack entsprochen haben, denn sie leckte sich über die Lippen und ein Leises: "Mmmmhhhh!" kam hörbar aus ihrem Mund.
    
    Dann unterhielten wir uns weiter, während wir beide immer wieder einen Schluck nahmen. Nur eine Stunde später war die Flasche leer. Aber das machte nichts, denn ich hatte keine Kosten gescheut und gleich eine ganze Kiste mit sechs Flaschen erstanden.
    
    Unsere Unterhaltung wurde dementsprechend lockerer und unsere Gehirne gaben noch mehr frei, als sie wollten.
    
    Irgendwann, es war bereits spät geworden, fing Silvia an zu kichern.
    
    "Hi hi", sagte sie mit leicht gerötetem Gesicht, "Weißt du noch, als wir miteinander Doktor gespielt haben? Ich sehe die Bilder noch vor mir. Sie haben sich in meine Gedanken eingebrannt und sind präsent wie an dem Tag. Besonders die von später. Ich weiß noch, wie du auf einer Matratze gelegen hast und ich dir die Hose heruntergezogen habe. Als dein Ding freilag, konnte ich es mir genau anschauen. Besonders habe ich mich darüber gewundert, wie es langsam größer geworden ist. Das hat mich schon damals fasziniert, dass ich es heute noch unheimlich gerne beobachte.
    
    Wie ist? Kannst du dich auch noch dran erinnern?"
    
    Ich sah sie an und nickte. "Wer könnte das vergessen?", fragte ich im Gegenzug. "Es war für mich mindestens genauso aufregend, wie für dich. Immerhin konnte man mir die Erregung ansehen. Was hat du in dem Moment gedacht?"
    
    "Hmmm, schwer zu sagen. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Es hat mich ...
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