Liebe, Tod und Neuanfang
Datum: 11.12.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Aldebaran66
... meiner entgegen. Ich nahm sie im Nebel der Ekstase und hielt sie fest.
So lagen wir eine ganze Weile voneinander getrennt und zugleich vereint nebeneinander und hauchten unsere Höhepunkte aus, die wir uns gegenseitig gegeben hatten.
Wenig später standen wir auf, zogen uns an und gingen aus dem Haus. Unterwegs gingen wir noch eine einzelne Rose kaufen.
Kapitel 12
Nach der Pflege der Gräber, wanderten wir noch eine ganze Weile über den Friedhof. Er war groß und wir kamen in Ecken, die ich noch nie gesehen hatte. Wann auch, immerhin hatte ich mich nie dafür interessiert. Jetzt war es anders. Besonders wenn man in die Teile der Anlage kam, die wesentlich ältere war. Man hatte vor vielen Jahren wesentlich mehr Wert darauf gelegt, wie die Gräber aussehen sollten. Vielleicht lag es auch daran, dass man nicht so vielen Regeln unterworfen war. Auf den neueren Teilen der Anlage wurde einem so viel vorgeschrieben, dass es einem Wunder gleichkam, dass man noch den wirklichen Namen des Verstorbenen auf den Stein schreiben durfte. Ansonsten wurde einem die Form und Farbe vorgegeben. Eigentlich schade, denn hier, wo die alten Gräber waren, sah es anders aus. Allerdings lag es nicht nur an den Steinen. Der alte Baumbestand war enorm und es kam eher einem Park gleich.
Wenn man jetzt durch die Reihen ging, fiel einem erst richtig auf, wie viele von ihnen Verzierungen hatten. Das ging los mit verschnörkelten Schriften und anderen Ornamenten, die von geschickten Steinmetzen ...
... hineingearbeitet worden waren. Dazu kamen diverse andere Applikationen. Besonders auf den uralten Steinen waren diverse Schädel zu erkennen. Allerdings musste man bei vielen genauer hinsehen. Der Zahn der Zeit hatte sich in den Sandstein gegraben und vieles verblassen lassen. Doch manche Grabstelle war auch mit Skulpturen aus Stein oder Bronze verschönert worden. Wenn man sich diese Skulpturen genauer ansah, stellte man fest, dass sie eigentlich nicht auf den Friedhof passten. Mehrere waren freizügig. Ob Frauen oder Männer. Viele hatten entweder wenig oder gar nichts an. Zwar verdeckte meisten eine Hand oder etwas Ähnliches die Schamgegend, aber ansonsten war da wenig.
Eva und ich gingen langsam durch die Reihen und entdeckten immer mehr solcher Figuren oder Andeutungen. So manches Mal sahen wir uns schmunzelnd an und konnten diese Freizügigkeit nicht fassen. Immerhin waren viele Steine aus dem achtzehnten bis neunzehnten Jahrhundert, die nicht gerade zu den Jahrhunderten der freien Liebe erklärt wurden.
So war es halt. Zuhause scheinheilig tun und dann, wenn es mit einem zu Ende gegangen war, wurde auf die Sahne gehauen. Eine seltsame Zeit musste das gewesen sein.
Schade war, dass man die Inschriften auf den ältesten Steinen nicht lesen konnte. Ich hatte nie Latein in der Schule gehabt und von daher blieb mir der Text verschlossen. Sicher war nur, dass wesentlich mehr darauf stand, als auf den Steinen zu späteren Zeiten. Irgendwann würde ich mir jemanden suchen, der die ...