1. Gute Nachbarschaft Ch. 04


    Datum: 16.12.2018, Kategorien: Betagt, Autor: bychrismatz

    ... sie weg. Früher regte sie sich immer mächtig darüber auf und hatte ihm auch deswegen oft eine Szene gemacht. Doch Norbert, ihr Mann, hat mit seiner sehr ausgeprägten dominanten Art verbal und auch dann mehrmals körperlich, sie zur Räson gebracht, sie gebrochen. Jetzt gehorchte sie ihm, am Anfang, um des Hausfriedenswillen, doch dann, mehr und mehr, weil es ihrem Naturell entsprach, weil sie sich in ihrer Rolle als Dienerin wohlfühlte, sie darin aufging.
    
    So nutzte Müller jede Gelegenheit einen geilen Blick auf Erika Körner zu erhaschen. Dabei konnte es durchaus auch vorkommen, dass er sich dabei einen runter holte, so heiß machte ihn diese Frau.
    
    Erika konnte förmlich die Blicke von dem alten Spanner auf ihrem Körper spüren. Mittlerweile wusste sie, dass er sie oft und immer wieder beobachtet hatte. Ingrid Stadelmann, ihre Tennisfreundin, deren Garten hinter Schwing und neben dem der Müllers lag, hatte sie darauf aufmerksam gemacht, sonst wäre es ihr bis heute nicht aufgefallen.
    
    Erika konnte den Müller schon vorher nicht ab, aber nach dem Ingrid ihr das gesteckt hatte, verachtete sie dieses Arschloch.
    
    Nach dem Ingrid ihnen das zur Kenntnis gebracht hatte, lies Manfred einen Sichtschutz anbringen, so dass der Poolbereich, Gott sei Dank, dadurch vor seinen allzu aufdringlichen Blicken geschützt war. Doch hierhinten im Garten hatte er einen freien Blick auf sie.
    
    Erika ließ sich nichts anmerken. Sie tat so als ob sie ihn nicht bemerkt hätte, nahm ihren Eimer und ...
    ... ging mehr in Richtung Pool um dort die seitliche Rabatte am Zaun zum Schwing zu bearbeiten. Kaum hatte sie dort begonnen das Unkraut zu jäten, hörte sie plötzlich ein Geräusch und als sie aufblickte, sah sie Erwin vor sich stehen. Er hatte offenbar das alte Törchen, es stammte noch aus besseren nachbarschaftlichen Zeiten, gangbar gemacht, und man konnte so wieder direkt von seinem zu Erikas Garten gelangen.
    
    „Na du kleine Sau, schau mal ich hab dir etwas mitgebracht!" sagte er und hielt eine Einkaufstüte hoch.
    
    „Na! Hast ja wieder das hübsche Kleid von Gestern an!
    
    Ich hoffe du hast auch wieder das gleiche darunter."
    
    „Pssst! Bitte, Herr Schwing! Bitte, nicht so laut!" Erika erstarrte in ihrer gebückten Haltung und schaute mit aufgerissenen Augen von unten zu ihm auf,
    
    „da vorne ist der Müller, der alte Stalker, er beobachtet mich schon die ganze Zeit. Es wäre mir sehr peinlich, wenn er etwas, von dem was wir hier sprechen, mitbekommen würde!"
    
    „Er kann uns ruhig hören.
    
    Ich hoffe du hast ihm eben schon mal rein optisch was geboten.
    
    Er ist doch auch ein Mitglied im Hundeverein wie Franz, Toni und Rudi!"
    
    Erika wurde es bei der Erwähnung der drei Namen siedend heiß, Schweiß trat auf ihre Stirn.
    
    *Wollte er oder konnte er nicht sehen, dass der Müller dort hinten stand, sie beide beobachtete und ihn bestimmt auch hören konnte.*
    
    Doch dann wurde ihr bewusst was Schwing gerade gesagt hatte.
    
    *Was um alles in der Welt sollte Schwings Bemerkung mit dem ...
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