Schnuff
Datum: 24.01.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: bybumsfidel
... Geschichte ausgeheckt, für die wir auch hätten in den Knast kommen können. Wir haben Herbert erpresst."
"Ihr habt was?", rief Jessica.
"Du steckst dahinter?", rief Ulka gleichzeitig.
"Ja, ich. Und beinahe wären wir noch aufgeflogen."
"Wieso?", fragten drei Stimmen auf einmal.
"Eines Tages klingelte es und Max machte auf. Eine fremde Frau stand vor der Tür und musterte mich. Offensichtlich war ich nicht die Person, die sie erwartete. Sie entschuldigte sich und stieg in einen Jaguar. Herberts Jaguar."
"Ach Du Scheiße!", entfuhr es Trutz.
"Ja. Ach Du Scheiße! Ich weiß nicht, wie die an meine Adresse gekommen sind, aber ich hab den Schreck meines Lebens gekriegt."
"Und Du hast uns das nie erzählt?", wollte Liz wissen.
"Wozu auch? Warum sollte ich Euch auch nervös machen? Ich hab später noch erfahren, dass die auch bei Jacqueline waren, und da war mir klar, dass die auf einer völlig falschen Fährte rumeierten."
"Was ist denn aus Eurer Beute geworden?", fragte Jessica plötzlich pragmatisch.
"Die haben wir für Euch angelegt", ergriff Liz das Wort.
Ungläubige Stille.
"Ihr habt was?", flüsterten Jessica und Max dann wie aus einem Mund.
"Na ja, Mona hat ihre Rache gehabt und als Ulka auch noch durch Zufall da reingeraten ist, plagte uns plötzlich unser Gewissen. Spät zwar, aber immerhin. Wir haben das Geld in Aktien angelegt und nur von den Gewinnen und Dividenden was abgezweigt. So konnten wir uns ein schönes Leben machen, fielen aber ...
... nicht auf."
"Aber wieso für uns?", hakte Max nach. "Wir hätten doch irgendwann gefragt, woher das viele Geld kommt. Wie viel ist denn überhaupt noch da?"
"Ich dachte schon, Du würdest nie fragen. Also erstens: Wir hatten uns überlegt, es als Hochzeitsgeschenk an unsere Kinder zu geben. Zweitens: Für den dummen Zufall, dass ihr zusammenbleibt, würdet ihr beide Anteile bekommen, Max den von Mona und Jessica den von uns", erläuterte Liz.
"Und drittens? Und wieso hat Ulka nichts bekommen?", fragte Jessica.
"Weil Ulka ja nicht mitgemacht hat."
Von dem Schweigegeld mussten die Kinder genauso wenig wissen, wie die näheren Einzelheiten der Entführung und Erpressung. Von der genialen Idee mit einem Hund schon mal überhaupt nichts!
"Ulka wusste lange nichts von der Abmachung mit der Geldanlage für Euch. Und viertens: Die Aktien haben heute einen Wert von weit über Hunderttausend. Vor Steuern natürlich."
"Uff!", war das einzige, was Max hervorbrachte.
Jessica hielt sich nicht weiter mit ihrem Glas auf, sondern trank den nächsten Schluck direkt aus der Flasche.
"Ihr seid verrückt", kommentierte sie dann rülpsend.
"Ja. Freud Ihr Euch nicht?", fragte Mona.
"Ja, nein, weiß nicht. Das ist alles zu viel auf einmal", erwiderte Max.
"Max?", fragte Jessica.
"Ja?"
"Können wir zu Dir fahren? Ich brauch mal ein wenig Abstand zu den fremden Leuten hier. Da denkst Du jahrelang, du kennst Deine Familie und dann stellt sich raus, dass sie gemeine Entführer und ...