Beziehungsunfähig 08
Datum: 02.02.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: by1nerWieK1ner
... mich an sich und drückte mich. Ich war just so überrascht von ihrer Geste, dass ich erst ein, zwei Sekunden später ihre Umarmung erwiderte. Das erste Mal, dass ich seit der Trennung körperliche Nähe spürte. Kathis seitlichen Rücken streichelnd genoss ich diesen Moment. Der Kloß in meinem Hals konnte nicht verhindern, dass meine Augen feucht wurden. So hielt ich Kathi. Und sie hielt mich. Ich hatte mich ihr nie verbundener gefühlt.
Und gerade, als wir uns langsam von einander lösten, wagte eine Träne die Flucht aus meinem linken Auge. Das war echt peinlich.
Aber Kathi wischte sie einfach mit dem Daumen fort, streichelte erneut meine Wange und sagte "Ich weiß."
Nun strich ihr mit meinem Handrücken über ihr tränen getränktes Gesicht. Lächelte bitter.
"Ich auch."
Kathi sah mir immer noch direkt in die Augen. Ich scheute ihren Blick nicht.
"Hat sie mit dir Schluss gemacht?" Ich nickte zögerlich. Sie nickte auch. Kaum wahrnehmbar.
"Warum? Du bist doch nett." flüsterte sie, während ihre Rechte wieder meine Wange streichelte.
Ich sah sie an. Was sollte ich darauf antworten.
Olives letzte Worte, bei unserem letzten Telefonat, hallten durch meinen Kopf.
"Ich kann mir nicht vorstellen, mit jemandem wie dir den Rest meines Lebens zu verbringen."
'Jemanden wie mir. Was immer das heißt.'
Erinnerte mich, wie ich wie betäubt den Hörer auf die Gabel legte.
Das konnte ich Kathi nicht erzählen. Mein Blick richtete sich von ihr ab.
"War's der ...
... Sex?" hörte ich Kathi fragen.
Ruckartig sah ich sie an, konnte aber keinen Spott in ihrem Gesicht erkennen. Nur Offenheit.
"Nein. Wie auch." sagte ich schließlich leise.
'Oh Scheiße -- Ben!'
Wieder schob sich der Versteh-Ich-Nicht-Ausdruck auf Kathis Gesicht.
"Wie meinst du das? Ihr habt nicht?"
'Nun ist es auch egal, mach dich ruhig zum Klops.'
Langsam schüttelte ich mit gesenktem Blick den Kopf. Kurioser Weise machte mir diese Offenbarung nichts aus.
Kathi zog mit ihrer Hand wieder mein Gesicht zu sich. In Erwartung, ausgelacht zu werden, erwiderte ich schon fast trotzig ihren Blick. Aber sie lachte nicht. Sah mich nur nachdenklich an. Ich konnte ihre Frage schon fast hören, bevor sie sie stellte.
"Warum nicht?"
Wieder etwas, dass ich nicht beantworten konnte. Was sollte ich ihr sagen? Ihr Olives entsetzten Gesichtsausdruck beschreiben, als sie -- unbeabsichtigt -- mich gesehen hatte? Ihn gesehen hatte? Ich hatte damals, beim Umziehen, versehentlich mit meiner Hose auch meinen Slip heruntergezogen. Obwohl ich das schnellst möglich wieder bereinigte, dauerte es zu lange.
Als ich Olive ansah, saß sie mit aufgerissenen Augen, eine Hand vor dem Mund, da und starrte mich an. Ich wusste es damals noch nicht, aber der Moment war der Anfang vom Ende.
Und es tat immer noch weh, wenn ich daran dachte. Auch das konnte ich Kathi nicht sagen. Schon rein körperlich hätte mich dieses Geständnis umgebracht.
Also erwiderte ich nur kurz "Sie wollte es ...