1. Heldin des Tages Kap 06


    Datum: 03.02.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bybardo_eroticos

    Kap. VI - Meinungen
    
    You know that it would be untrue
    
    You know that I would be a liar
    
    If I was to say to you
    
    Girl, we couldn't get much higher
    
    The Doors - Light my fire
    
    Um 16:47:23 kamen Melanie von Speicher und Stephanie Meyer bei der Wohnung der ersteren an. Die Gefreite führte die Pathologin in das Wohnzimmer.
    
    "Hier, nehmen sie Platz. Der Schaukelstuhl ist Klasse. Möchten sie Kaffee oder Tee?"
    
    "Wenn sie auch noch Milch oder so was haben, dann Kaffee."
    
    "Kein Problem. Dauert auch nicht lange. Falls sie Musik hören wollen, dort hinten ist die Anlage. Ich denke sie werden sich schon zurecht finden."
    
    Von Speicher verschwand in der Küche. Für diese Gelegenheit füllte sie echten Bohnenkaffee in die Maschine, und im Eisschrank fand sie auch noch einen Beutel echte Kuhmilch. Mit zwei Tassen, Desserttellern, der schnell in der Mikrowelle aufgetauten Milch, etwas Zucker und ein paar Keksen kehrte sie in das Wohnzimmer zurück.
    
    Gerade als sie eintrat erklang die Musik.
    
    'Doors' dachte sie.
    
    Dann schallte ihr auch schon "You know that it would be untrue, You know that I would be a liar" aus Light my Fire entgegen.
    
    "Ich hätte ja nicht gedacht, daß ich bei einer jungen, modernen Frau so alte Schinken finde. Die sind ja sogar älter als ich."
    
    "Ja ich weiß. Aber echt Klasse. Diese alten Sachen stimmen mich immer so nostalgisch. Und Mozart oder Brahms sind noch älter und werden noch gehört, und sogar in Konzerten gespielt.
    
    Der Kaffee ist gleich ...
    ... fertig, und hier sind ein paar Kekse."
    
    Schweigsam saßen sie sich gegenüber, bis ein leises Ping anzeigte, das der Kaffee durchgelaufen war. Von Speicher verschwand kurz, um ihn zu holen. Sie schenkte die Tassen voll, gab ihrem Gast etwas Milch und sich selbst Milch und drei Stück Zucker.
    
    Leise klirrten die Löffel in den Tassen. Ein Geräusch das in der Musik fast unterging, und doch überdeutlich zu hören war.
    
    "Merkwürdig, die Flöten in dem Stück höre ich heute zum ersten mal" bemerkte Stephanie Meyer auf einmal.
    
    Von Speicher lauschte, und tatsächlich waren da gedämpfte, verzerrte, leicht quietschende Flötenlaute zu vernehmen.
    
    "Tatsächlich. Die sind mir bisher auch noch nicht aufgefallen. Aber sie passen gut dazu."
    
    "Finden sie? Ich weiß nicht. Fürchterlich disharmonisch das ganze." Meyer trank einen Schluck. "Aber sie wollten meine Meinung hören. Zu was denn?"
    
    "Nun, das ist . . . pikant. Ich weiß nicht genau. Vermutlich sollte ich eher mit meinem Psychiater darüber reden. Aber . . ."
    
    "Das ist schon ok. Ich verspreche ihnen, von meinen Lippen wird keiner etwas hören."
    
    "Danke. Also, seit ein paar Nächten träume ich. Immer wieder das gleiche. Ein schwarzer Mann liegt nackt in meinem Bett. Und ich meine völlig schwarz, bis auf das Weiß der Augen und Zähne. Und seine Eichel. Ansonsten ist er pechschwarz, nicht dunkelbraun wie ein Neger, sondern schwarz wie Kohle. Ich bin vor dem Trid eingeschlafen, und wenn ich dann aufwache weil das Fenster aufgegangen ist ...
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