1. Studio Dominique 01/03


    Datum: 08.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: byUsi58

    ... immerhin lieferten sie ja auch eine erstklassige Leistung. Heute lebten sie von Stammkunden und von Mund-zu-Mund-Propaganda.
    
    Sie hörte wieder, wie es am anderen Ende der Leitung klingelte. Diesmal hatte sie Glück. Schon nach wenigen Sekunden meldete sich eine Männerstimme:
    
    „Müller!"
    
    Immerhin der richtige Nachname.
    
    „Guten Abend, spreche ich mit Herrn Müller?"
    
    „Ja."
    
    „Mit Herrn Thomas Müller?"
    
    „Ja doch!"
    
    „Hallo Herr Müller, ich rufe im Auftrag des Instituts für Entspannungstherapie an. Haben sie einen kurzen Moment Zeit für mich oder soll ich mich lieber ein anderes Mal melden?"
    
    Pause.
    
    „Hallo?"
    
    „Ja, ja, ich bin noch dran."
    
    Aber damit war sie auch nicht weiter. Sie überlegte schon, welche Wendung sie dem Gespräch geben sollte, als die Männerstimme fortfuhr:
    
    „Und ich bin auch der richtige. Ich hab' ihnen die 100 Euro überwiesen! Sie rufen vom Studio Dominique an, oder?"
    
    „Stimmt! Guten Abend erst einmal. Ich bin Lady Dominique! Was kann ich für Sie tun?"
    
    „Ja, guten Abend. Äh, ich bin auf der Suche nach ..."
    
    Pause.
    
    Typisch für Neukunden. Offenbar kein Profi im Umgang mit der Branche. Ein Schmunzeln huschte über ihr Gesicht. Alle Kunden hatten irgendwann einmal ihren ersten Kontakt mit dem bis dahin für sie geheimnisvollen und sagenumwobenen Paralleluniversum. Alle hatten eine zittrige Stimme gehabt, feuchte Hände und erhöhten Pulsschlag. Wenn es ihr gelang, einen solchen Anfänger in die richtige Richtung zu leiten, bot sich die ...
    ... Gelegenheit, einen neuen Stammgast zu erobern.
    
    „Sie ..., Sie sind auf der Suche nach einer besonderen Dienstleistung?", half sie ihm weiter.
    
    „Ja genau! Ich, äh, ..."
    
    Wieder eine Pause.
    
    Sie unterdrückte ein Lachen. Offenbar wirklich ein Erstkontakt. Vielen Männern ging es so, dass es ihnen zunächst schwerfiel, ihre Wünsche zu artikulieren. Ihr war nie wirklich klargeworden, warum das so war. Wahrscheinlich lag es daran, dass diese Wünsche nur in den Köpfen existierten, manchmal sogar bis ins letzte Detail ausgeschmückt. Aber diese Phantasien hatten niemals den Kopf verlassen. Und so konnten sie eben auch nicht flüssig formuliert werden. Es wurde Zeit, eine einfache Methode anzuwenden, um den Neuling entweder mit einem Ruck in ihr Reich zu befördern oder ihn in seine Welt zurückzuschicken. Zugegeben, eine Holzhammermethode, aber effektiv.
    
    „Also, Sie haben 100 Euro an uns überwiesen und haben jetzt Probleme zu beschreiben, welche Dienstleistung Sie sich von uns wünschen? Sie wissen, dass Sie ihr Geld los sind, wenn ich jetzt auflege, denn für den nächsten Anruf müssen Sie wieder erst einmal 100 Euro überweisen. Also ich bin Lady Dominique und meine Mitarbeiterinnen und ich, wir erfüllen Männerphantasien. Erzählen Sie mir etwas über Ihren Fetisch!"
    
    Direkter ging es wohl kaum. Wie gesagt, die Holzhammermethode. Es gab 2 mögliche Reaktionen auf diese direkte Aufforderung. 60% Prozent der Anrufer legten nach einem solchen Satz auf. Dann hatte sie in wenigen Minuten 100 ...
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