1. Ein kahles Feld


    Datum: 14.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: Erpan

    ... kletterte der Preis auf schwindelerregende Höhen, außer den Reichen und natürlich den Volksvertretern fuhr niemand mehr Auto, wenn es überhaupt Erdöl zu kaufen gab, dann wurde es nicht verfeuert, sondern zu Dingen verarbeitet, die man früher aus Metall oder Holz gemacht hatte. Diese beiden Rohstoffe waren bald kaum mehr zu bekommen, die Verarbeitung des einen war zu energieintensiv, die Gewinnung des anderen mangels Niederschläge unmöglich. Gewiss, ein paar Jahre hatte man notgedrungen und trotz verheerender Waldbrände in einem Holzüberfluss gelebt, aber es wuchs nichts nach, lediglich die Bayern waren im Besitz von ein paar hundert Hektar Wald in ihren Alpentälern, wo auch das Wasser noch zu finden war. Sie bewachten beides mit einer kleinen Armee und verkauften das Holz wie das Wasser zu Preisen, die Wucher zu nennen zu wenig wäre, und zu denen noch die exorbitanten Transportkosten hinzugerechnet werden mussten, denn die in der Nähe der Siedlungen ihres Asphalts bald beraubten Straßen waren inzwischen größtenteils nur noch für Geländewagen, Esel und Fußgänger passierbar.
    
    Die Bayern waren auch die Einzigen, die sich noch Kuhherden hielten, im übrigen Deutschland ließen die Ziegen das wenige Grün, das die knappen Niederschläge jeweils im Frühjahr bescherten, erst gar nicht groß werden. Das war alles andere als ökologisch sinnvoll, aber angesichts der darbenden Kinder vergaß man schnell die eigenen Predigten über das Schädliche der Ziegenhaltung, niemand mehr wollte an die ...
    ... Ratschläge erinnert werden, die man früher gerne den anderen, vornehmlich um das Mittelmeer und in der Sahelzone Afrikas wohnenden Menschen gab. Binnen weniger Jahre gab es eine Umkehr aller Werte, es konnten fast nur noch Gemeinden als vermögend bezeichnet werden, die eine Mülldeponie aus früheren Zeiten besaßen. Sie waren nun Rohstofflieferanten par excellence, der Spruch, die dicksten Kartoffeln wachsen dem dümmsten Bauern, fand hier in etwas abgewandelter Form seine Bestätigung.
    
    Nach mehr als dreißig Jahren Dürre waren die Reserven nicht nur Deutschlands, sondern ganz Europas aufgebraucht, es gab keine Industrie und keine nennenswerte Landwirtschaft mehr, das Land war zu einer einzigen Steppe geworden und seine Bewohner waren bis auf kümmerliche Reste, die in Oasen und an Ufern der zu Rinnsalen verkommenen großen Ströme lebten, in alle Winde verstreut. Die Alten waren die Ersten, die in den Sand beißen mussten, die jungen, voll in Saft stehenden Männer wanderten dagegen aus: in Südamerika, Australien und ausgerechnet in der jetzt wie vor achttausend Jahren wieder grünen Sahara fanden die gut ausgebildeten unter ihnen mühelos Aufnahme. Zunächst jedenfalls. Denn als die Wirtschaftsflüchtlinge aus Europa nicht in Tausenden, sondern bald in Millionen zu zählen waren, war plötzlich Schluss damit. Natürlich gab es dann Menschenschmuggel und manchmal Gefechte auf hoher See, aber die Einzigen, die man noch legal aus Europa einreisen ließ, waren Frauen unter zwanzig; sie waren ...
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