Alles über Golden Ally
Datum: 15.02.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byshuffleyourfeet
... Worte.
„Du hättest es nie so erfahren sollen. Aber wann wäre schon ein guter Zeitpunkt gewesen um das zu Hause anzusprechen? Wie hätte das ausgesehen? Hey, Schatz. Ich zieh übrigens vor der Arbeit ab und zu ne Line mit meinen Mädels. Ist doch kein Ding für dich, oder?"
„Das ist doch... woher hast du das Zeug?"
In diesem Moment erschien Michail in der Tür.
„Hey, hey, hey. Was ist hier los?"
Er sah das Koks auf dem Tisch.
„Verdammt nochmal! Wie oft hab ich euch Schlampen gesagt, ihr sollt das Zeug aus meinem Club raushalten? Macht was ihr wollt, aber MACHT ES NICHT HIER!!!"
Michail, so putzig Mark ihn auch sonst fand, mit seinem fleischigen Gesicht, der grauen Halbglatze, dem dichten Schnörres, seinen bunten, geschmacklosen, schlechtsitzenden Anzügen, war wirklich verdammt unheimlich, wenn er wütend war. Seine Augen waren aufgerissen und die Zähne gefletscht. Ihm stand der Wahnsinn ins Gesicht.
Er drehte sich zu Mark um. Der Wahnsinn war von einer Sekunde auf die andere verflogen und wich dem bekannten, freundlichen Ausdruck, den er sonst immer hatte.
„Sorry, Mark. Das Zeug ist die Pest in der Branche. Ich versuche es so gut es geht aus meinem Geschäft rauszuhalten, aber diese Mädels... die schleppen das immer wieder an."
Mark blickte ihn unsicher an. Merkte Michail nicht, dass er störte?
„Mark, ich verstehe, ich bin jetzt sicher der Letzte, den du hier gerade dabeihaben willst. Aber bitte. Besprecht das unter euch heute Abend oder morgen früh. ...
... Da draußen warten eine Menge Leute und ich hab hier schließlich ein Business. Das verstehst du doch, oder?"
Mark fehlten noch immer die Worte. Ally sagte keinen Ton. Sie blickte ihn liebevoll an.
„Und außerdem, worüber schon die ganze Aufregung? Das bisschen Koks vor einem Auftritt. Geh erstmal nach Hause, trink ein bisschen Wodka und wenn Ally später zu dir nach Hause kommt quatscht ihr das alles ganz in Ruhe durch."
Stille.
„Ich muss jetzt wirklich auf die Bühne, Schatz. Lass uns zu Hause darüber reden, ja?"
Dabei fasst sie ihn zärtlich mit der rechten Hand an die Wange.
„Okay. Ich liebe dich, Schatz."
„Ich dich auch."
Über die nächsten Stunden hatte er zu Hause tatsächlich Wodka getrunken. Nur geholfen sich zu beruhigen hatte das nicht. Er hatte sich alle möglichen Szenarien ausgemalt, was Alena ihm noch alles verschwiegen haben mochte. Oder noch schlimmer, was Ally ihm noch verschwiegen haben könnte.
Zumindest wirkte sie nicht als wäre sie auf Droge, als sie spät in der Nacht nach Hause kam. Sofern er das in seinem Zustand beurteilen konnte.
Er saß auf dem Sofa, der Fernseher lief, vor ihm eine halbleere Wodkaflasche. Er musste ausgesehen haben wie der Tod.
„Schatz, sollen wir lieber morgen reden?"
„Nein, jetzt.", er merkte selbst, dass er leicht lallte. Aber er gab sich Mühe klar und ruhig zu reden.
„Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist."
„Wir reden jetzt!"
Alena schaute ihn erschrocken ob seines wütenden Tonfalls an. ...