London Calling 05
Datum: 16.02.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: byplusquamperfekt
... Besuch mal erwähnt, dass ich dort wohl mal neue aufziehen musste, als Entschuldigung dafür, dass ich sie kaum noch anrührte.
„Danke schön, das ist echt lieb von dir. Das Album kenne ich auch noch gar nicht, ich leg sie gleich auf."
Sie strahlte zufrieden, weil ich über ihr Geschenk erfreut schien.
„Ich hoffe, die Saiten sind die richtigen, ich meinte die Silver Bullets bei dir mal gesehen zu haben."
„Ja, die sind genau richtig."
Wir lauschten dem ersten Stück der CD, während ich verzweifelt nach einer Eröffnung suchte, um ihr von der veränderten Situation zu berichten. Es gelang mir zunächst nicht.
„Klasse ... Wahnsinn ... so etwas werde ich natürlich in meinem Leben nicht hinbekommen. Möchtest du eine Tasse Tee?"
„Ja gern, zwei Stück Zucker bitte. Hast du dich am Rücken verletzt? Das sieht aus wie Blut an deinem T-Shirt."
Oh verdammt. Also gut, dann musste ich ihr wohl gleich reinen Wein einschenken.
„Nun ... nicht direkt verletzt ... ich muss dir was sagen ... ich hatte einen unerwarteten Gast an meinem Geburtstag ... Chris."
Ich wagte nicht, mich umzudrehen und konzentrierte mich krampfhaft auf die Teezubereitung. Sie schwieg. Als ich mich umdrehte, war das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwunden.
„Ich verstehe. Wie geht es ihr?"
„Gut. Wir ... wir sind jetzt wieder zusammen."
Sie starrte eine Weile stumm vor sich hin, bevor sie sich einen Ruck gab und versuchte zu lächeln. Es wirkte etwas gequält.
„Das freut mich für dich. Neuer ...
... Job, neue Freundin ... oder alte Freundin ... wie man's will ... ich hoffe, es wird sich alles für dich zum Guten wenden."
Die unterschwellige Trauer in ihrer Stimme ließ mich aufhorchen, aber ich durfte einfach nicht darauf reagieren, nicht jetzt, nicht in diesem Moment.
„Nun, ich fange erst Montag an ... und danke ... das hoffe ich auch."
Ich machte eine Pause und schluckte, bevor ich entschuldigend fortfuhr.
„Ich hatte nicht das Gefühl, dass es zwischen uns wirklich noch offen ist."
Sie antwortete zunächst nicht und trank ihren Tee. Ich konnte sehen, dass es in ihr arbeitete. In diesem Moment wünschte ich mir, dass ich sie so leicht lesen konnte, wie Chris. Alles, was ich von ihr fühlte, war Verwirrung, die sie mühsam zu verbergen versuchte.
„Ich hab dir doch gesagt, dass du nicht auf mich warten sollst. Ich freue mich wirklich für dich. Chris ist sehr nett und ich glaube, sie hat dich richtig gern. Ich verstehe nichts von ihren ... Neigungen ... aber wenn du dich damit wohlfühlen kannst ..."
Ich griff zu meinen Zigaretten.
„Oh, du rauchst wieder? Und was ist mit dem Yoga?"
„Ich mach im Moment nichts. Ich komm ja wahrscheinlich auch erst einmal nicht dazu. Mit dem Job und das alles. Ich hab den Hindi-Kurs auch wieder zurück in die Bibliothek gebracht. Vielleicht schaffe ich es ja, trotzdem wieder mit dem Yoga anzufangen, aber im Moment ... geht zu viel anderes in meinem Leben vor, verstehst du?"
„Ja, schon. Meinst du ... Chris hätte ein Problem, ...