1. London Calling 05


    Datum: 16.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: byplusquamperfekt

    ... er zwei Tische weiter und führte eine andere Insassin zur Tür, wo sie von einer brutal wirkenden Wärterin in Empfang genommen wurde. „Wie bleiben wir in Verbindung? Über deinen Anwalt?"
    
    „Ich rufe am Mittwoch um acht Uhr im Haus an. Aber Vorsicht, die Gespräche werden abgehört, glaube ich."
    
    Der Wunsch, sie zu umarmen war überwältigend, aber der Wärter stellte sich bereits neben unserem Tisch auf.
    
    „Tom ... ich liebe dich. Pass auf dich auf."
    
    Noch bevor ich ihr antworten konnte, stand sie abrupt auf und ließ sich vom Wärter zur Tür führen. Sie sah nicht mehr zurück, aber ich konnte sehen, dass sie weinte.
    
    ***
    
    Benommen fuhr ich zurück nach London. Ich hatte große Schwierigkeiten Jamie von dem bevorstehenden Anruf zu unterrichten. Seitdem die Presse Chris Adresse in London herausbekommen hatte, stand das Telefon nicht still und es waren auch Journalisten gekommen, um die Mitbewohner im und vor dem Haus abzupassen. Erst am Sonntagabend gelang es mir, sie zum Aufmachen zu bewegen, nachdem ich wie ein Wahnsinniger brüllte, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
    
    Sie händigte mir einen Schlüssel aus, den sie noch von Shawn übrig hatte, damit ich beim nächsten Mal nicht klingeln musste. Ich machte ihr gegenüber nur Andeutungen, was Chris eventuell vorhatte und sie reagierte erstaunlicherweise gar nicht darauf. Sie schien eh mit der ganzen Sache noch weniger umgehen zu können, als ich. Tina hatte sich seit den ersten Presseattacken komplett zu Clara ...
    ... zurückgezogen.
    
    Als ich am Montag ziemlich gedankenverloren und bräsig von der Arbeit kam, die ich wie im Traum nur am Rande meines Bewusstseins erlebt hatte, saß sie auf der Mauer vor meiner Eingangstür, mit einem kleinen Rucksack und einem verzweifelten Gesichtsausdruck.
    
    „Ich halte es im Haus nicht aus. Ich dreh echt durch. Kann ich bei dir bleiben? Es ist mir auch bestimmt keiner gefolgt, ich war ganz vorsichtig."
    
    „Na klar, komm rein."
    
    Sie sah sich nicht einmal großartig in meiner sehr überschaubaren Wohnung um, setzte sich auf den Sessel und schien aufzuatmen. Sie war ein Jahr älter als ich. Viel mehr wusste ich eigentlich zu diesem Zeitpunkt nicht von ihr. Na ja, was sie im Bett mochte, natürlich. Und dass sie ohnehin schon ein wenig in der Krise steckte. Ich spielte ihr ein paar von meinen Songs vor. Es war ihre Art von Musik und meine Stücke gefielen ihr.
    
    Wir ließen uns was vom Inder am Ende von Brecknock Road bringen. Sie zuckte richtig, als es an der Tür klingelte.
    
    „Das ist doch nur das Essen. Keine Bange, hier nervt uns keiner."
    
    Das war es aber nicht. Es war Sara. Sie nahm mich vorsichtig in den Arm.
    
    „Ich hab das gerade gehört, mit Chris. Das tut mir so leid ... für euch beide."
    
    „Ehm ... willst du reinkommen?"
    
    „Okay. Oh, du hast Besuch?"
    
    „Sara, das ist Jamie. Jamie lebt mit Chris in einem Haus. Sie versteckt sich hier vor der aufdringlichen Presse."
    
    „Ach so, verstehe. Nett dich kennenzulernen. Echt Scheiße, das mit Chris. Wisst ihr denn schon, was ...
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