1. Facetten einer Nacht


    Datum: 16.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: Alli111994

    ... Sekundenbruchteil zu verharren, als wolle es sich selbst und mir Mut zusprechen, den Sprung zu wagen. Dann fällt es und mein nächster Schrei verhallt ungehört in meinem Kopf. Wo ich eben noch stumm gebettelt habe, er möge seine Hand höher wandern lassen, versuche ich jetzt nicht daran zu denken, dass er die Wachsspur weiterziehen könnte. Wie ich eben noch zärtlich an sein Lächeln denken musste, möchte ich es jetzt nicht sehen. Doch warum folgt mein Körper nicht meinen Gedanken? Warum betrügt er mich mit seinen Reaktionen? Warum öffnen sich meine Schenkel bei jedem Wachstropfen bittend und bettelnd? Warum möchte ich von ihm genommen werden? Gefesselt? Wehrlos? Was bin ich?
    
    *Diese Nacht ist tränenreich.*
    
    Geradezu zärtlich hält er meine Hand, nachdem der letzte Tropfen gefallen ist. Seine Finger verschränken sich mit meinen und halten sie fest umschlungen. Ganz langsam beruhige ich mich, lasse mich von seinen Worten einfangen und sanft zurückbringen. Doch er lässt das Feuer in mir nicht erlöschen. Je ruhiger ich zu werden scheine, desto dichter bringt er seine Lippen an mein Ohr, desto verführerischer kreist sein Zeigefinger in meiner Handfläche, desto deutlicher wird seine Sprache, desto dunkler wird seine Stimme. Er lässt keinen Zweifel daran, dass zumindest er genau weiß, was ich bin. Wieder gibt es kein Entkommen, kein verschämtes Wegdrehen, kein Verstecken. Nur die Sanftheit des Mondlichts dämmt ein klein wenig die Gnadenlosigkeit seiner Worte. Sein Finger kreist ...
    ... mittlerweile um meine Brustwarze und erlöst mich so von der Flut der Gedanken. Ich überlasse mich meinen Gefühlen bei dieser Berührung, biege mich durch bis es schmerzt und stöhne meine Qualen in die Stille der Nacht.
    
    *Diese Nacht ist angefüllt mit Seelenschmerzen.*
    
    Das kühle Silber der Klammern an meinen Brustwarzen täuscht über die glühenden Ströme hinweg, die sie auslösen und die bis in meine Fußspitzen fließen. Heiß. Heißer als Wachs, heißer als kreisende Finger. Ich habe das Gefühl, dass meine Brüste in Flammen stehen. Feine Ketten führen von den Klammern weg und enden in geradezu zierlichen Haken. Nimm sie weg, betteln meine Augen. Nimm erst mich, bettelt mein Schoß. Getrieben von Schmerz und Lust nutze ich jede Bewegungsfreiheit, die mir meine Fesseln bieten. Als wäre es ihm zu viel, schiebt er seine Hand unter meinen Hals und lässt mich spüren, dass er bestimmt, wann ich mich bewegen darf. Zitternd und keuchend liege ich still. Sanft und deutlich hebt er meinen Kopf und hakt die zierlichen Kettenenden in den Ring meines Halsbandes ein. Die Kettenlänge stimmt so exakt, dass der Zug kaum spürbar ist. Er nimmt seine Hand weg und mein Kopf fällt zurück in die Kissen. Im gleichen Moment hebe ich ihn wieder an und versuche wimmernd, die gespannten Ketten wieder zu entlasten. Scheinbar desinteressiert spielt er mit meinem Bauchnabel.
    
    *Diese Nacht ist eine Prüfung.*
    
    Längst habe ich aufgehört, mich dagegen zu wehren. Ohne seine Stütze, seinen Halt habe ich keine ...