1. "skrupellos" Kapitel III


    Datum: 23.02.2019, Kategorien: BDSM Autor: RebeccaMontez

    ... sich.
    
    Es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendein daher gelaufener, ungewaschener, junger, gutaussehender Bursche, mit zerrissenen Jeans und diversen Tattoos, sie ihm wegnehmen würde. Tief in seinem Innern lauerte diese Furcht und er fragte sich, hatte sich das Tor zum Paradies nur geöffnet, um ihn kurz reinschauen zu lassen und verschloss sich schon bald wieder?
    
    Sein Blick glitt über die flache Oberfläche ihres Bauches, die
    
    kleinen
    
    , handfesten Brüste, hoch zu ihrem schlafenden Gesicht.
    
    Eine Aura der Unschuld umgab diese beunruhigende Mischung aus Frau und mädchenhafter Naivität.
    
    Als sie heute in den frühen Morgenstunden die Tanzbar verlassen hatten, es begann schon hell zu werden und die kaum hundert Meter zu einem Taxistand gingen, war auf dem Gehweg, sehr wahrscheinlich von Kindern, ein Hüpfspiel aufgezeichnet und sie hatte sich von seinem Arm losgerissen und hopste konzentriert, auf einem Bein die nummerierten Felder ab und sprach leise dazu einen Reim.
    
    „
    
    Bärchen dreh dich um, Bärchen mach dich krumm, Bärchen auf einem Bein, Bärchen das wär fein...“
    
    Er stand regungslos da und konnte nicht glauben was er sah.
    
    Gut, manch eine der alten Schabracken, mit denen er bislang verkehren musste, würde nun höhnisch lachend sagen, Kinder tun so was.
    
    Ja sicher, Kinder tun so etwas.
    
    Aber Julia war kein Kind, körperlich nicht und verstandesmäßig auch nicht. Sie hatte nur keine große Lebenserfahrung, etwas das in Anbetracht ihrer bisherigen ...
    ... Lebensumstände, alles andere als verwunderlich war. Ihr Vater, dieser weltfremde Kauz, über 50 Jahre älter, war ihre einzige Bezugsperson gewesen.
    
    Alleinunterhalter war sein Beruf und wohl auch ziemlich erfolglos. So jemand, das war offensichtlich, konnte und sollte kein Kind … er hielt inne, „aufziehen“, wollte er sagen und korrigierte sich sofort, wenn so etwas wie Julia das Resultat einer derartigen Erziehung ist, dann sollten nur noch 50 Jahre ältere, weltfremde und alleinstehende Väter Mädchen großziehen.
    
    Es war sicherlich eine glückliche Kindheit für Julia, fern jeglicher Realität zwar, aber glücklich. Nur Lebenserfahrung und Reife wird so nicht gewonnen, aber was macht das schon, das Resultat war ausschlaggebend und das war atemberaubend.
    
    Er lächelte.
    
    Chapeau, alter Alleinunterhalter mit dem karierten Sacco und der roten Fliege, Du hast deine Sache perfekt gemacht und ein Kleinod par excellence erschaffen.
    
    Er schaute auf seine Armbanduhr, es wurde höchste Zeit, er musste sich richten, musste zu Gericht und zu diesen lästigen, nie enden wollenden Strafdelikten.
    
    Er konnte es kaum ertragen von ihr getrennt zu sein, die Stunden zogen sich, seit er sie Zuhause wartend wusste, in unerträgliche Längen. Er war diesem Geschöpf mit ihren tausend Rätseln verfallen,… es nützte nichts sich etwas vorzumachen.
    
    „Amor fou“, schoss es ihm plötzlich durch den Sinn, ja genau das war es, ...Amour fou, ein Begriff aus dem französischen und eine Umschreibung für eine ...
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