Wenn man glaubt, jemanden zu kennen
Datum: 28.02.2019,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... ziemlich lange auf Gisas Hüfte, dann in Gisas Gesicht und ein leichtes Grinsen zog sich über seine Lippen. Dann warf er den Ball ein und lief zurück auf das Spielfeld. „Schitte, der hat es gesehen und da, an deiner Hüfte, die Farbe ist abgerieben“, Elisabeth hatte es zuerst bemerkt. „Komm, du musst hier weg, komm schnell, wir geben dir Deckung, nun komm schon“, Elisabeth war total aufgeregt, bei aller Risikofreude waren wir immer darauf bedacht gewesen, nicht erwischt zu werden und wir nahmen Gisa wieder in unsere Mitte um sie zum Auto zu geleiten. Wir erreichten Gisas Auto, als es hinter uns laut pfiff, das Spiel war zu Ende und gleich würden hier die Zuschauer vorbeikommen.
„Übrigens“, meinte Birte, „hast du echt Klasse gemacht, für mein Denken sind wir quitt“ und damit beugte sich Birte zu Gisa in das Auto hinab um ihr einen dicken Schmatzer auf die Stirn zu geben. „Ja, wir sind quitt“, meinte auch ich und Gisa lies den Motor an. „He Mädels, nicht vergessen, heute Abend bei Lissy, ich bin duschen“, und weg war Gisa. Langsam gingen wir hinter Gisa her und bemerkten dabei so am Rand, dass wir von einem blonden Mann überholt wurden, der es ziemlich eilig hatte.
„Ach, so geht das nicht“ maulte Birte, „erst heute Abend bei Lissy, warum gehen wir nicht zu Gisa und helfen ihr, die Farbe auch wieder abzukriegen? Schließlich haben wir sie ja auch drauf geschmiert“. „Aber wir sollen uns doch erst heute Abend treffen und dann bei mir“, das war Elisabeths Kommentar. „Ach ...
... quatsch, warum denn? Vielleicht helfen wir ja beim duschen“, Birte grinste breit und nach einem kollektiven „Na ja, warum eigentlich nicht?“ marschierten wir dann zu Gisas Elternhaus, wo wir nach annähernd einer Stunde zu Fuß bei unendlicher Quasselei, Vorschlägen und auch praktischen Demonstrationen an nicht angemahlten Körperteilen, wie man welche Farbe von welcher Stelle am besten abkriegen würde, eintrafen.
Gisas Auto stand, wie sich das gehörte, in der großen Garage, das Auto ihrer Eltern fehlte und Elisabeth drehte schon zur Hautüre ab um zu klingen, als Birte meinte, „Komm, wir überraschen Gisa“ und ohne sich weiter nach uns um zu sehen, marschierte Birte in die Garage um durch den Nebeneingang in das Haus zu gelangen. „Oh ha“ meinte Elisabeth nur, „wenn das mal keinen Ärger mit Gisas Eltern gibt, nur weil das Auto nicht da ist, heißt das ja nicht, dass sie auch weg sind.“ Gisas Eltern kannten uns natürlich alle, aber üblicherweise gingen wir doch durch den Eingang und schlichen uns nicht von hinten an. Aber Birte war schon im Haus verschwunden und so gingen wir schnell hinterher.
Im Kellerflur erwartete uns Birte mit ausgestreckter Hand und Zeigefinger vor den Lippen, das ultimative Zeichen für „Leise!“ „Hä?“ maulte ich. „Sei leise“, zischte Birte, „hört hin“.
Ein Rascheln, Schleifen und Randalieren kam aus der obersten Etage und dann etwas, was wie ein erstickter Schrei klang. „Los schnell hin, aber leise“, wenn es darauf ankam war Birte mehr als mutig, dann kannte ...