1. Pueppi Kurzstrumpf wird erwachsen


    Datum: 07.04.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byParttime

    ... furchtbarer Mensch, immer muss ich schwindeln." Sie schniefte und schien in Tränen ausbrechen zu wollen. „Ja", stieß sie dann schluchzend hervor, „es war furchtbar geschwindelt, denn es waren gar keine zehn Kilometer, die ich ihn geworfen habe. Es waren höchstens neundreiviertel!" Und ihr Gesicht strahlte wieder vor Freude.
    
    Tommy und Annika lachten.
    
    „Und wie lief es bei Euch so?", wollte Püppi wissen.
    
    „Ach, das Übliche. Nicht viel Neues erlebt. Wir waren in der Schule und haben gelernt", seufzte Tommy.
    
    „Immer noch Schule?", fragte Püppi verblüfft. „Ich will ja nichts sagen, aber meint Ihr nicht auch, dass Ihr jetzt wirklich genug Plutimikation und Tisision gelernt habt?"
    
    „Es heißt immer noch Multiplikation und Division", meinte Annika geduldig.
    
    „Sage ich doch. Ich jedenfalls kann nicht verstehen, warum man unbedingt wissen muss, was 823 mal 167 ist oder 2365 durch 156. Ich meine, was bringt es mir zu wissen, dass die richtigen Ergebnisse 137.441 und 15,16 sind? Davon kann ich mir auch kein Brot kaufen. Apropos kaufen: ich habe wieder neue Goldstücke und Perlen mitgebracht!"
    
    Sie holte ihren alten Koffer, in dem sie ihre Reichtümer aufbewahrte, legte ihn auf das große Bett und schloss ihn auf. Tommy und Annika fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sie die vielen Goldstücke und Perlen sahen.
    
    „Oh Püppi, das sind ja viele", meinte Annika und streckte verträumt die Hand aus.
    
    „Ja, das sind sie. Viel zu viele. Ich denke, ich werde nachher ein paar in die ...
    ... Mülltonne werfen", meinte Püppi.
    
    „Aber nein", rief Tommy. „Das kannst Du doch nicht tun, das ist doch viel zu wertvoll."
    
    „Ja, aber was soll ich tun? Es sind einfach zu viele", antwortete Püppi. „Ich habe schon versucht, sie zu essen, aber sie schmecken einfach nicht. Und das Pferd will sie auch nicht."
    
    „Dann gib sie doch einfach anderen Menschen", schlug Tommy vor.
    
    „Ja, genau, Du kannst sie doch nicht wegwerfen", rief Annika, die sich kaum bändigen konnte zuzufassen. Allein mit einem Goldstück konnte sie sich mindestens drei neue Kleider kaufen. Und für eine gute Handvoll war vielleicht das Auto drin, das Tommy so gerne haben wollte.
    
    „Ja, das ist natürlich auch eine Idee", meinte Püppi und ihre Augen verdrehten sich im angestrengten Nachdenken. „Aber wem könnte ich sie schenken?" Sie kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum, bis sie plötzlich aufschrie: „Ach, ich weiß es. Dem Herrn Bürgermeister natürlich, der wird sich aber freuen. Oder dem netten Apotheker, bei dem ich mir immer meine Medusin hole."
    
    Dann aber sah sie Tommys und Annikas traurige Gesichter. „Oder ich schenke sie einfach meinen besten Freunden!", grinste sie dann. „Na los, jeder sucht sich ein halbes Dutzend heraus."
    
    „Oh Püppi, Du bist die Beste", riefen Tommy und Annika, umarmten sie und suchten dann begeistert in dem Koffer, bis jeder von ihnen sechs Münzen oder Perlen hatte. Püppi sah grinsend zu und freute sich über die Begeisterung ihrer Freunde.
    
    Danach saßen sie zusammen auf ...
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