1. Die Wege der Bösartigkeiten 07


    Datum: 12.03.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byCaballero1234

    ... räusperte sich und setzte eine geschäftliche Miene auf.
    
    „Das, meine Liebe, würde ich gerne mit der Countess persönlich besprechen!"
    
    Wieder pochte er gegen das Tor und nach einer Weile drehte sich der Schlüssel. Anna-Sienas Mutter trug ihr Haar offen und unfrisiert, und sie steckte in einem Morgenmantel, den sie jetzt erschrocken vor der Brust zusammenzog.
    
    „Countess Karen Philipa von Vascara?" fragte der Fremde und schob sich auf ihr Nicken hin ohne Umschweife durch die Türe. „Ich muss ihnen ein Schriftstück übermitteln!"
    
    Anna-Siena folgte ihm und hörte die Empörung in der Stimme ihrer Mutter.
    
    „Ich pflege gewöhnlich keine unangekündigten Besuche zu empfangen! Und wenn dem schon so ist, dann darf ich um ein wenig Geduld bitten! Ich war eben im Begriff ein Bad zu nehmen!"
    
    Ohne diesen Worten die geringste Bedeutung beizumessen, legte der Besucher seine Tasche ab und zog eine in Leder gebundene Mappe aus dieser hervor.
    
    „Mein Name ist Johnatan Simple, Rechtsverwalter des Amtsgerichts! Mylady, ich muss ihnen nur eine richterliche Vefügung zustellen, dann steht eurem Bad auch schon nichts mehr im Wege."
    
    „Welche Verfügung?" fragte Karen Vascara atemlos.
    
    Der Mann öffnete einen Bogen Papier, fuhr mit dem Finger die Zeilen entlang und reckte den Kopf beim Lesen ein wenig in den Nacken.
    
    „Sie werden hiermit davon in Kenntnis gesetzt, dass der Gläubiger zweier auf euren Namen lautender Kreditverträge diese binnen zwei Wochen ab Zustellung dieser Papiere fällig ...
    ... stellt!"
    
    „Das ist unmöglich! Ich habe die letzten Raten pünktlich bezahlt!"
    
    Anna-Siena bemerkte, dass alle Farbe aus dem Gesicht ihrer Mutter gewichen war.
    
    „Mylady, laut den für beide Verträge gültigen, und von ihnen persönlich unterzeichneten Nebenvereinbarungen können die Summen jederzeit und ohne Angabe von Gründen fällig gestellt werden!" Wieder wanderte der Finger des Mannes über die Zeilen. „Hier haben wir die Klausel: Absatz 5 der zusätzlichen Vereinbarungen!"
    
    „Das muss ein Irrtum sein!" Karen Vascara wankte, wie wenn sie eine unsichtbare Faust getroffen hätte. „Ich muss mich mit Direktor Botham in Verbindung setzen!"
    
    Anna-Siena meinte, es würde ein verächtliches Lächeln über die Miene des Gastes huschen.
    
    „Ich fürchte, der wird euch nicht helfen können!" meinte er. „Beide Verträge lauten auf Countess Madleine Isabella von Vascara! Sie hat euch die Kredite fällig gestellt! Wenn ihr bitte hier unterschreiben wollt!"
    
    Die Countess stieß einen schrillen Schrei aus.
    
    „Ich kann doch nicht über Neunhunderttausend Gulden bezahlen!" rief sie und sank auf die Knie. „Und warum lauten diese Kredite auf Madleine?"
    
    „Das kann ich euch leider nicht sagen! Ich bin sozusagen nur der Übermittler! Ein Amtsorgan, mehr nicht!"
    
    Atemlos sah Anna-Siena zu, wie ihre Mutter den Mann an den Händen nahm und festhielt. Der Morgenmantel klaffte auf und gab zweifellos den Anblick der unbedeckten Brüste preis. Zumindest glotzte der Mann entsprechend.
    
    „Ich flehe euch an, ...
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