Jessica Teil 01
Datum: 17.03.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: bySilentMike
... hier um diese Uhrzeit ist. Soll ich dich nach Hause fahren? Es sind ja nur ein paar Hundert Meter bis zu mir.", erwidert René, der Alex immer noch zweifelnd anschaut.
"Ich kann auch ein Taxi rufen, Hannah hat bestimmt schon Essen für euch beide gemacht.", versucht Alex ihn zu überzeugen, doch es hat keinen Sinn.
"Das kann sie warm halten."
Alex hätte es besser wissen müssen. René lässt keine Möglichkeit aus, wenn er helfen kann. Er ist Mr. Hilfsbereit in Person. Besonders, wenn es um Alex geht. Seit Alex' "kleine" Schwester, die nun immerhin schon 20 Jahre alt ist - man, vergeht die Zeit schnell - mit René in eine kleine Wohnung gezogen ist, glaubt René wohl, er wäre ihm etwas schuldig, weil er ihm die kleine Schwester weggenommen hat. Alex nutzte das nie aus, obwohl es gar nicht schwer gewesen wäre. Er war einfach froh, dass Hannah endlich mal einen Freund abbekommen hatte, der so gutmütig war, dass er es sich mit ihm nicht verscherzen wollte. Doch jetzt kann Alex einfach nicht anders, denn hier im Regen auf ein Taxi zu warten wäre bestenfalls unbefriedigend.
"Na gut, wenn du darauf bestehst. Du hast was gut bei mir!"
"Das nächste Bier geht auf dich!"
Die Bahn hält und René holt einen Regenschirm hervor, sodass sie halbwegs trocken durch den Regen kommen. Bei ihm angekommen, setzen die beiden sich in seinen Opel Corsa -- ein Jahreswagen -- und René fährt los. Die verregnete Stadt kommt Alex düster und niedergeschlagen vor. Er gibt sich einen Ruck. So ein ...
... Blödsinn.
Nachdem René ihn zuhause abgesetzt hat, geht Alex hoch in den dritten Stock, schließt die Tür auf und atmet den vertrauten Geruch seiner kleinen Singlewohnung ein. Ein Blick auf das blinkende Telefon sagt ihm, dass er wohl einen oder mehrere Anrufe verpasst hat. Es sind zwei, einer mit Kölner Vorwahl - wahrscheinlich mal wieder so ein nerviges Umfrageinstitut, oder noch schlimmer, RTL - und ein anonymer Anrufer. Keine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Kann wohl nicht so wichtig gewesen sein.
Er schaltet den Fernseher ein und schaut auf die große Uhr an der Wand daneben: Viertel nach 7. Eigentlich ist es noch nicht zu spät um sich noch etwas für den Abend vorzunehmen, doch heute ist er den ganzen Tag so müde gewesen, dass der Gedanke noch mal von der Couch aufzustehen ihn nicht reizen kann. Eigentlich ist er seit Monaten müde und lustlos, doch das gesteht er sich nicht ein.
Durch die Kanäle zappend findet er jedoch nichts vernünftiges. Wem macht er auch etwas vor. Zu dieser Uhrzeit gibt es einfach nichts sehenswertes. Er schließt die Augen und steht sofort wieder auf dem Strand.
Er spürt die Wärme des Windes auf der Haut, die kitzelnden langen dunklen Haare an seiner Schulter. Er hört das helle Lachen, als sie eine auf sie zufliegende Frisbee fängt und mit einer eleganten Handbewegung in die Richtung zurückwirft, aus der sie gekommen ist. Es wird langsam zu windig dafür, doch die Wurfscheibe findet ihr Ziel in einer perfekten Gerade und fällt sanft in die ...