1. Neuorganisation Kap. 02


    Datum: 18.03.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus Autor: byGesa

    ... eher tristen Jahre als junges Mädchen und Frau. Sie hatte ihren Dad dann für ein Dutzend Jahre voll gepflegt, bis er vor gut drei Jahren einen zweiten, tödlichen Schlaganfall erlitten hatte. Sachlich erklärte sie damit den Zwang zu Fernstudien, die sie nebenher absolvierte hatte und damit erst vor rund drei Jahren im Berufsleben angefangen hatte. Dafür war ihre Position als stellvertretende Leiterin allerdings beeindruckend und belegte ihren hellen Kopf und wohl auch ihren Ehrgeiz. Ihre Wachsamkeit hatte mehr und mehr nachgelassen, als er sich so einfühlsam nach ihr erkundigt hatte. En passant lieh er also seiner Vermutung eine Stimme und ließ sich bestätigen, dass sie erst seit drei Jahren einen festen Freund hatte. Ganz zwanglos hatte er so eine Erklärung für ihr kopfloses Verhalten von vorhin erhalten -- sie hatte tatsächlich wenig Erfahrung mit Männern trotz ihres Alters, das dieses nicht vermuten ließ.
    
    Nach dem Essen lud er sie in die angrenzende Bar ein und spendierte ihr ein Glas edlen Champagnercocktail als after-dinner Drink. Sie war inzwischen leicht beschwipst. Auf der Tanzfläche erschienen Paare, als lateinamerikanische Rhythmen erklangen. Als sie unwillkürlich mit dem Fuß wippte, forderte er sie zum Cha-Cha-Cha auf. Überrumpelt ließ sie sich auf die Tanzfläche führen. Obwohl sie sich nach ihren Worten nur noch an den Grundschritt aus ihrer Tanzstunde während der Schulzeit erinnerte, machte seine gute Führung es ihr leicht, seinen Ideen beim Tanz zu folgen. ...
    ... Das galt auch für den darauf folgenden Rumba. Tanzen machte ihr offensichtlich Spaß. Er lächelte sie daraufhin an. Sie lächelte zurück, aber das Lächeln erreichte nicht ihre Augen. Trotz all seiner Bemühungen spiegelte sich dort noch eine nicht übersehbare Furcht vor ihm und sie hielt eine spürbare Distanz zu ihm. Ihre Begeisterung beim Tanzen ließ ihn annehmen, dass ihr Freund eher ein ‚dröger' Typ war, wie man hier im Norden sagen würde. Tatsächlich bekam er durch geschicktes Fragen so etwas Ähnliches wie eine Bestätigung dafür, aber auch den Hinweis, dass ihr Liebhaber ein ausgesprochen geduldiger Mensch war, der ihre Loyalität durch sein Verständnis ihrer Situation vollauf verdient hatte. Sie wurde regelrecht redselig. Sie sprach dann auch über ihren Geschäftsführer, der sich ihre absolute Treue erworben hatte, weil er ihr trotz fehlender Berufserfahrung vor drei Jahren sofort eine Vertrauensstellung gegeben hatte.
    
    Aha, das verstand er auch als indirekte Kritik an sich selbst, denn er hatte wohl in ihren Augen noch keine Ergebenheit verdient, sondern diese nur eingefordert. Er sah die Situation jetzt viel klarer. Sie würde ihm erst dann professionell vertrauen, wenn sie glaubte, dass er ihre Solidarität zu ihrem Standort akzeptierte und sie als solche gerecht berücksichtigte. Genau das war als solches von ihm weder wünschbar noch von ihm zu leisten. Auf der persönlichen Ebene war es nicht viel leichter. Ihre Treue zu ihrem Partner war offensichtlich auf Dankbarkeit ...
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