1. Hamlet


    Datum: 20.03.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byLilly_Maus

    ... „und dein Rock sieht auch fantastisch aus!“
    
    „Allerdings, das sehe ich auch so“, antwortete sie, „man sieht dann meine hübschen Beine besser. Oder findest du das nicht auch?“
    
    Das sagte sie mit einem hinterhältigen Lachen auf ihrem Gesicht.
    
    „Oh doch, ganz gewiss. Ach, da fällt mir ein, bei den Amazonen war es so, wie soll ich es sagen, die hatten auch Röcke an. Allerdings hatten sie nichts darunter. Hm, das sollte sich sehr erotisch ausgewirkt haben. Ich weiß es nicht, hab's nur gehört!“
    
    „Aha, wo hörst du dich denn immer herum? Vielleicht bist du zu häufig im Internet? Aber es kann ja auch nur ein Gerücht sein. Ich habe das noch nie gehört.“
    
    „Mir ist auch nicht bekannt geworden, ob's stimmt. Man müsste es mal ausprobieren.“
    
    „Mal sehen“, sagte sie nur, stieg auf das Pferd und galoppierte los.
    
    Er sah ihr lächelnd hinterher. Alina war in seinen Augen etwas überheblich. Er dachte, dass es Zeit wäre, ihr mal eine Lektion zu erteilen. Doch andererseits waren hier ja sehr verschiedene Frauen mit unterschiedlichem Verhalten, anderen Vorlieben, es waren halt sehr verschiedene selbstständige Frauen.
    
    ***
    
    Da sah er Inge am Gebäude der Pferde vorbeigehen. Sie hielt den Kopf gebeugt, ihr Schritt war ungewohnt langsam. Was hatte sie bloß. Er wusste es nicht, aber vielleicht brauchte sie Hilfe? Er ging ihr nach. Die junge Frau ging den Weg zum Wäldchen weiter. Wohin wollte sie denn gehen?
    
    Schließlich hatte er sie eingeholt.
    
    „Hallo Inge, wie geht es dir denn? ...
    ... Wo willst du denn hin?“
    
    „Ach, ich weiß nicht. Irgendwohin! Es ist alles so beschissen!“
    
    „Hallo“, antwortete Hamlet, „wieso denn das? Aber ich merke schon, dass du sehr traurig bist. Was hast du denn?“
    
    „Ach, ich kann nicht drüber reden. Es ist einfach so!“
    
    sie waren jetzt am Wäldchen angekommen und Inge ging einen kleinen Waldweg entlang. Ein schöner Mischwald war an beiden Seiten. Das allerdings verbesserte nicht ihre Laune.
    
    „Vielleicht sollten wir eine Ruhepause einlegen und versuchen, darüber zu sprechen“, sagte Hamlet mit fester Stimme.
    
    Inge schaute ihn nur mit traurigen Augen an.
    
    Er nahm sie an die Hand und beide gingen etwas vom Weg ab. Dann setzte sich Hamlet an einen Buchenstamm und forderte sie auf, sich vor ihn hinzusetzen.
    
    „Nun beruhige dich erst mal, und dann erzähl mal. Allerdings, wenn du nicht willst, dann brauchst du das natürlich nicht.“
    
    Aber Inge wollte.
    
    „Du weißt doch sicherlich, dass ich eine Lesbe bin.“
    
    Hamlet nickte. Ja, das wusste er, aber das berührte ihn nicht. Jeder Mensch ist halt so wie er ist.
    
    „Und gestern habe ich einen kurzen Brief von meiner Freundin Halina bekommen. Sie hat mit mir Schluss gemacht. Einfach so. Nur kurz geschrieben, es ist alles zu Ende. Findest du das gut? Ich finde das eine große Scheiße!“
    
    „Da hast du Recht. Besonders, weil sie gewartet hat, bis du weggefahren bist und dann schriebt sie dir solch einen Mist!“
    
    „Genauso ist es. Ich verstehe das nicht.“
    
    Sie fing erst an zu schluchzen, ...
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