Wenn die Nachtigall erwacht 02
Datum: 29.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... bist.«
»Ich habe dich nicht verarscht, du hast mich nur auf dem falschen Fuß erwischt«, versuchte Miriam zu erklären, aber sein Grinsen zeigte ihr, dass er mit den Gedanken ganz woanders war.
*
Sie rollten auf Svens Skateboard über den leicht abschüssigen Fußweg, der sich in sanften Kurven durch den Stadtpark zum See hinunter schlängelte. Sven saß vorne und lenkte, Miriam saß auf Tuchfühlung hinter ihm und versuchte, die Balance zu halten. Sie feixten wie Kinder und merkten zu spät, dass sie mit zunehmender Fahrt auf den See zurasten. Sven neigte den Oberkörper hart zur Seite und steuerte das Skateboard auf die Wiese, um nicht in den See zu rasen. Sie überschlugen sich und Miriam fiel auf ihre verletzte Schulter. Sie schrie auf vor Schmerz und musste dennoch lachen, als sie auf der Wiese saß und ihre Sonnenbrille schräg über dem Gesicht hing. Sven setzte sich hinter sie ins Gras.
»Hast du dich verletzt?«
»Ich glaube schon.«
»Lass` mich mal sehen«, sagte Sven und schob den Stoff ihres Oberteils über ihre Schulter.
»Kennst du dich mit Sportverletzungen aus?«
»Nein, ich will dir nahe sein«, flüsterte Sven mit unbefangener Ehrlichkeit.
»Du willst mir nahe sein?«
»Ja.«
»Nahe sein«, sprach Miriam verträumt und lehnte sich an Svens Oberkörper. Er deckte ihre nackte Schulter mit Küssen ein.
»Hilft es schon?«
»Nein, aber mach bitte weiter.«
Sven saß mit angewinkelten Beinen an einen Baum gelehnt und hielt Miriam in seinen Armen. Sie lehnte ...
... mit dem Rücken an seiner Brust, verschränkte ihre Finger spielerisch mit seinen, und genoss die sanften Küsse, die er mit zarten Lippen hinter ihrem Ohr platzierte.
»Was machst du?«, fragte sie und fuhr mit ihren Fingerkuppen über die Schwielen seiner Handinnenfläche.
»Ich studiere, aber die Schwielen kommen von meinem Hobby: Ich baue Skulpturen aus Stahl.«
»Was sind das für Skulpturen?«
»Meistens Insekten, oder Fantasiewesen, je nachdem was mir einfällt.«
»Cool, kann ich die mal sehen?«
»Ja, klar.«
»Was studierst du?«, fragte Miriam.
»Informatik.«
»So siehst du gar nicht aus.«
»Das sagt mein Prof. auch immer.«
Miriam sah ihm in die Augen. Er küsste sie und Miriam fühlte darin die gleiche Zuneigung, die sie für ihn empfand.
»Das geht so schnell«, dachte Miriam laut.
»Ich dachte, du willst es«, sagte Sven.
»Du hast schon wieder gedacht?«
»Nein«, antwortete Sven, »eigentlich habe ich aufgehört zu denken, seit du mich vor dem Museum geküsst hast.«
»Es fühlt sich gut an, stimmt´s?«, fragte Miriam unsicher und war erleichtert, als Sven vorbehaltlos nickte und ihr durchs Haar fuhr.
»Und was studierst du?«, fragte Sven. Miriam zuckte mit den Schultern und wunderte sich über seine trügerische Sicherheit, dass sie Studentin war.
»Das Leben.«
»Philosophie?«
»Ja«, hauchte Miriam, »auf einer sehr praktischen Ebene ... vielleicht.«
Sven fragte nicht weiter nach und sie beließ es bei dieser vagen Aussage. Es war viel schöner, in ...