Wenn die Nachtigall erwacht 02
Datum: 29.03.2019,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: by_Faith_
... Herzen. Obwohl es nicht Svens Schuld war, machte sie ihn mitverantwortlich: Er hätte ja einen Treffpunkt vorschlagen können. ‚Wie doof muss ich eigentlich sein, um wegen eines belanglosen Flirts durch die halbe Stadt zu laufen?', fragte sie sich und tapste die Stufen mit hängenden Schultern hinab. Sie erreichte den Gehsteig und atmet tief durch, als sie eine aufgebrachte Stimme hörte.
»Aaaah! Achtung!«, rief jemand hinter ihr. In einem Reflex drehte sie den Oberkörper, streckte die Arme aus, packte den jungen Mann und riss ihn von seinem Skateboard. Der Schmerz in ihrer Schulter war ausgeblendet -- sie musste funktionieren. Die Handgriffe, die einen Angreifer in Sekundenschnelle entwaffneten und handlungsunfähig machten, hatte sie so oft trainiert, dass der Ablauf erst stoppte, als die potenzielle Bedrohung unter Kontrolle war. Miriam erkannte Svens erschrockenes Gesicht erst, als er am Boden lag und sie ihr Knie auf sein Brustbein drückte.
»Verdammt ... Oh! ... Hallo«, sagte Sven verdutzt. Die Anspannung wich aus Miriam und verwandelte sich in ein glückliches Lachen.
»Du hast mich erschreckt«, sagte Miriam, um ihre stürmische Reaktion zu rechtfertigen.
»Ja«, sagte Sven verdutzt und blickte in Miriams Gesicht, das über ihm schwebte, und mit der großen Sonnenbrille, wie der Kopf eines Insekts aussah. Sie ließ ihr Knie von seiner Brust rutschen und thronte breitbeinig auf seinem Bauch, die nackten Knie ruhten links und rechts neben ihm auf dem Boden. Er griff ...
... nach Miriams Sonnenbrille und zog sie vorsichtig aus ihrem Gesicht.
»Was hast du vor?«, frage sie und sah die Antwort in seinen Augen. Seine Hand legte sich zärtlich in ihren Nacken, sie kam ihm entgegen und küsste ihn. Die genießerischen Kopfbewegungen setzten sich über Miriams Rücken fort und ließen ihr Becken sanft kreisen. Die Hotpants aus Jeansstoff spannten sich über ihrem Po, den sie den Passanten unbefangen entgegen reckte. Die empörten Bemerkungen einer älteren Frau steigerten Miriams Erregung nur, während sie sich dem unerwarteten Kuss dieses frechen Typen hingab.
Svens Lippen glänzten feucht von dem leidenschaftlichen Kuss, als er flüsterte: »Wow, machst Du das immer so?«
Er versuchte zu verstehen, was in der letzten Minute geschehen war: Dieses Babe war tatsächlich noch mal vor dem Museum aufgetaucht, hatte ihn aufs Kreuz gelegt und ihm einen Kuss gegeben, der Sterbende ins Leben zurückholen konnte -- nein, er hatte sie ja geküsst.
»Nein, ich mach das nicht immer so«, sagte Miriam und spitzte ihre Lippen nachdenklich. »Normalerweise bin ich nicht so«, stellte sie überrascht fest.
»Da habe ich ja Glück.«
»Vielleicht.«
»Ich will nicht ins Museum«, sagte Sven und fühlte sich sehr wohl in den Armen dieses Babes.
»Wir können auch in den Park gehen und Enten füttern«, schlug Miriam vor. Sven strahlte sie entgeistert an und schwieg.
»Was ist?«, fragte Miriam.
»Du hast mich gestern so geil verarscht: Ich dachte echt, dass du schüchtern ...