1. Ziemlich beste Freunde - Bestimmung


    Datum: 01.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byMatteo4V

    ... noch verheulten Augen und plötzlich hoffnungslos verunsichert.
    
    "Was passiert da grad mit uns?" Ich schüttle nur hilflos den Kopf. Ich weiß es nicht. Wenn ich unsere heimlichen Treffen im Hotel Revue passieren lasse dann erinnere ich mich an jede Sekunde mit unfassbarer Intensität. Unsere Nächte sind jedes Mal wieder pure Magie. Diesmal aber...allein der Gedanke dich heute wieder gehen zu lassen verwandelt meinen Magen in einen kiloschweren brennenden Stein.
    
    Draußen vor dem Fenster hupt ein Auto...Menschen laufen vorbei. Da draußen herrscht bedrückend belangloser Alltag.
    
    "Wenn wir das hier irgendwann nicht mehr können weil es uns komplett aus der Bahn wirft..." Dein Blick ändert sich...wird in wenigen Momenten zu purer Verzweiflung. Ich sehe die Tränen wieder aufsteigen. Sanft nehme ich deinen Kopf in meine Arme und streiche dir beruhigend durch die Haare.
    
    "Wenn du das nicht mehr aushältst Liebste, dann werden wir es beenden. Diese Treffen... Du fährst zurück in deine Welt, ich in meine." Du beginnst hemmungslos an meiner Brust zu schluchzen und ich merke wie der Knoten in meinem Hals immer größer wird und sich in Richtung des brennenden Magensteins bewegt.
    
    "Und irgendwann in ein paar Wochen oder Monaten wird einer von uns bei dem Anderen vor der Tür stehen...und es wird sich anfühlen als wäre keine Minute vergangen." Ich nehme dein Gesicht in meine Hände und weiß wieder einmal dass ich diesen Blick nie vergessen werde...
    
    "Selbst wenn wir das hier beenden, ...
    ... du weißt wir würden uns nie komplett aus den Augen verlieren. Und irgendwann wird es diesen Moment geben...eine zweite Chance." Ich küsse deine salzig-süßen Lippen. "Und genau in diesem Moment werden du und ich uns dann über den Weg laufen..."
    
    Arm in Arm kuscheln wir uns in die wenigen unversehrt gebliebenen Laken.
    
    "...falls wir nicht vorher miteinander durchbrennen." beende ich mit dem Versuch eines Lächelns meinen letzten Satz.
    
    Ich habe dir von meinen Träumen erzählt in denen wir spontan und ohne einen sinnvollen Gedanken im Kopf in eine Welt entfliehen die nur zwei Flugstunden entfernt liegt. Ein wunderschönes Cafe direkt am Meer, dahinter die mächtigen Mauern der Altstadt mit ihren engen Gassen...und nur ein paar Fahrminuten entfernt die Stille und Abgeschiedenheit eines idyllischen Fleckchens bei dem nur die Wellen des Meeres das Fassen eines klaren Gedankens verhindern. Dort würden wir reden, uns verzweifelt lieben und langsam, ganz langsam aus schlechtem Gewissen, Trauer und Ratlosigkeit die ersten vorsichtigen Ideen für eine Zukunft zusammenbauen. Baustein auf Baustein, Kuss für Kuss. Dann, Tage später, würde aus der Flucht das wohl Schwerste werden...das Erklären daheim. Wie erklärt man etwas für das es keine Erklärung gibt?
    
    Auch wenn ich diesen Gedanken verliere - oder verdränge -, bleibt ein letztes Bild in meinem Kopf...Zwei Tickets in deiner und meiner Hand, für einen Flug der mit verbotenen Treffen und fremdgesteuerten Nächten beginnt und an dessen ...
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