1. Die Italienreise - Teil 2


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Medien, Autor: alexboleyn

    ... steuerte: Es war mir klar, daß ich mich ihm nur nähern durfte, wenn ich dazu aufgefordert wurde.
    
    Auch wenn Tanja ihn schon zwei Mal mit mir geteilt hatte, war nicht zu übersehen, daß sie über die Art, wie Robert auf mich abfuhr, nicht uneingeschränkt glücklich war.
    
    Dabei vermute ich, daß ihre ambivalente Reaktion auf meine Anwesenheit sie selbst am meisten überraschte. Und vermutlich hätte sie mit Robert und mir kein Problem gehabt, wenn ich weniger attraktiv wäre.
    
    Schönheit ist eben nicht immer ein Vorteil.
    
    Allerdings, wenn Tanja in meinen Armen lag, beschwerte sie sich nie über mein Aussehen. Na, ja – niemand hat je behauptet, daß Menschen logisch sind.
    
    Jedenfalls wären die Dinge sicher leichter für sie gewesen, wenn Roberts Reaktion auf mich weniger, na, ja,
    
    enthusiastisch
    
    gewesen wäre. So wenig sich ein Teil von mir wünschte, daß er sich mir gegenüber mehr zusammenriß, finde ich doch, daß er genau
    
    das
    
    hätte tun sollen.
    
    Trotzdem will ich nicht behaupten, daß mich an dem Problem keine Schuld traf.
    
    Ich hätte Robert die Sache leichter machen sollen, indem ich weniger deutlich zeigte, wie sehr ich ihn begehrte. Ich weiß zwar nicht, ob mir das gelungen wäre, selbst wenn ich mir mehr Mühe gegeben hätte. Aber Tatsache ist, daß ich mir an diesem ersten Tag eben
    
    nicht
    
    gerade viel Mühe dabei gab.
    
    Und dadurch, daß ich mich in die beiden verliebt hatte, wurde die Lage auch nicht gerade einfacher.
    
    Was ich eigentlich sagen wollte ist, daß ...
    ... es in der Situation wahrscheinlich nicht die beste Idee von mir war, das Feuer zwischen meinen Beinen zusätzlich anzufachen, indem ich so ungehemmt von Robert träumte. Aber ich war schlicht und einfach zu glücklich, um groß nachzudenken. Das Problem war mir zwar im Prinzip schon klar aber ich hatte sein Ausmaß nicht begriffen. Oder wahrscheinlich nicht begreifen
    
    wollen
    
    .
    
    Immerhin versuchte ich, nicht zu oft und zu auffällig in Roberts Richtung zu schauen. Was nicht leicht war, weil mein Blick von ihm irgendwie magisch angezogen zu werden schien.
    
    Und Tanja trug das ihrige dazu bei, die Schwierigkeiten heraufzubeschwören.
    
    Wahrscheinlich hatte sie das Ausmaß des Problems ebensowenig verstanden hatte wie ich. Denn sonst hätte sie mich doch wohl nicht wie eine Karotte vor Roberts Nase gehängt!
    
    Was ich damit meine ist, daß sie mich dazu brachte, mich auf dem Rücksitz auszuziehen. Oder ehrlich gesagt, war das wohl eine Koproduktion von uns.
    
    Dazu muß gesagt werden, daß der Gedanke, auf große Fahrt zu gehen, mich an dem Tag dazu gebracht hatte, mich gewissermaßen in Expeditionsausrüstung zu werfen. Anstelle eines Kleids oder Rocks trug ich meine Jeans, meine besten Jeans, um genau zu sein, außerdem meine besten Turnschuhe, einen enganliegenden Body mit einem Sport-BH darunter und die taillierte, orangefarbene Lederjacke, die ich natürlich längst ausgezogen und auf die Hutablage gelegt hatte. Ach so, und natürlich mein Höschen, das durch meine Träumereien bereits ...
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