Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... nachzusehen, ob sich ein Wundfieber entwickelt hatte schlug sie plötzlich die Augen auf.
„Wer...?"Sie ließ den Satz unvollendet, es bereitete ihr offenbar noch Schmerzen zu sprechen. Er strich ihr beruhigend über die Stirn. Es waren Tage vergangen, seitdem er das letzte Mal mit jemandem gesprochen hatte. „Ruhig, hab keine Angst.", antwortete er. Es klang etwas rau. Etwas unbeholfen versuchte er ihr die Situation zu erklären: „Ich bin Noven, du bist bewusstlos zusammengebrochen, als ich dich nach einer Flucht durch den Wald gefunden habe. Ich habe deine Wunden versorgt und mich um die Verfolger gekümmert. Sie sollten dir jetzt nichts mehr tun können."
Sie setzte einen verständnislosen, dann wütenden Blick auf:" Wer sagt mir, dass du nicht einer von denen bist? Und wo ist mein Gefährte?"Noven legte eine bleierne Traurigkeit in seine Stimme als er antwortete, daran hatte er nicht gedacht. Natürlich sah sie ihn als erstes als Feind an, alles andere wäre fahrlässig. „Ich weiß nicht wo dein Gefährte ist, als ich dich gefunden habe bist du alleine durch den Wald gerannt. „Wahrscheinlich ist er tot, ergänzte er im Geiste, hielt es jedoch für besser, seine Vermutung nicht mitzuteilen, „ Ich kann dir nicht beweisen wer ich bin, aber wer würde dich erst jagen und dann deine Wunden versorgen?" Sie schlug die Augen nieder und wollte zu einem einsichtigen Nicken ansetzen, die Schmerzen waren jedoch noch zu groß. „Keine Angst", wiederholte Noven noch einmal, „ ich werde dich für dich ...
... sorgen, bis deine Wunden verheilt sind. Du solltest dich nicht zu viel bewegen, die Wunden reißen sonst wieder auf." Sie musste die Wärme in seiner Stimme gespürt haben, denn sie zeigte ein leichtes Lächeln, so gut es ihr eben möglich war.
„Ich mach uns ein kleines Feuer."Mit diesen Worten ging er zu seinen liegen gelassenen Ästen und schaffte es recht schnell auf der noch warmen Asche das Feuer wieder anzufachen. Auf der Jagd hatte er außerdem ein paar Kräuter gesammelt, die er nun zusammen mit ein wenig Wasser über dem Feuer erhitzte. In der Hoffnung sich richtig an die Heilkräuter erinnert zu haben goss er das heiße Wasser in einen kleinen Holzbecher aus seinem Rucksack. Seine Begleiterin sah ihm dabei interessiert zu, blieb jedoch still.
„Trink das, es wird dir helfen." Während er das sagte setzte er sich neben sie und hielt ihr den Becher an die Lippen. Sie öffnete diese leicht und trank langsam den heißen Kräutertee. „Danke" sagte sie schließlich, als sie den Becher getrunken hatte. „ Schon gut", meinte er, „ Gut, dass du wenigstens wieder bei klarem Verstand bist." „Warum tut ihr das alles für mich?"Ihre Frage machte Noven klar, dass er es hier mit einer erfahren Kämpferin zu tun hatte. Obwohl sie schwer verletzt war, sicherte sie sich wenigstens geistig ihre Situation ab. Sie war vorsichtig und das war gut so. Als er antwortete musste er aufpassen, sich nicht in ihren dunkelblauen Augen zu verlieren. Als würde man direkt in den See der Wahrheit blicken. Obwohl ...