Geschichten aus einer anderen Welt
Datum: 12.04.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byErelyn
... den Moment war ein heilsamer Schlaf gut für sie.
So nah wie es möglich war machte er bei ihr ein kleines Feuer, auch um sich selbst ein wenig aufzuwärmen. Er wärmte das Wasser von einem nahgelegenen Bach etwas auf und aß eine Scheibe trockenes Brot, die letzten Vorräte die er noch bei sich hatte. Die letzten beiden Scheiben Brot würde er seiner Begleiterin überlassen, wenn sie aufwachte.
Nach diesem spärlichen Mahl machte er sich wieder daran die Verletzte zu versorgen. Er träufelte ihr Wasser über die Lippen und sah nach den Wunden. Glücklicherweise hatte er alle gut verarztet, es gab keine Entzündungen. So konnte er ein Wundfieber vermeiden und sie kam hoffentlich bald wieder zu sich.
Immer wieder erwischte er sich dabei, wie er sie gebannt anstarrte. Von wahrer Liebe hatte er bisher nur gehört, sein Leben war einfach nicht mit einer Frau an seiner Seite vereinbar. An Liebe auf den ersten Blick glaubte er eigentlich und verdrängte den Gedanken. Stets hatte er vermieden sich fest an einen Ort zu binden, sein Leben bestand aus einer einzigen großen Reise. Dennoch wusste er, dass nichts anderes auf der Welt ihn sonst dazu bringen würde, seine ansonsten so mechanischen Abläufe derart zu vergessen.
Vielleicht hatte er aber auch einfach nur wieder eine Begleitung gesucht. Seit über 2 Monaten nun war er allein gewesen. Er liebte zwar die Einsamkeit, die Ungebundenheit, die man so genießen konnte, aber manche Dinge konnte man eben nicht ersetzen. Aus einem Impuls ...
... heraus gab er ihr einen schnellen Kuss auf die Lippen, bevor er aufstand. Zart und schüchtern nur, aber langsam breitete sich ein Gefühl aus, dass er sie nicht einfach würde verlassen können, wenn sie wieder genesen war.
Noven wusste, dass er würde jagen müssen. Im Moment konnte er so wie so nichts weiter tun als ihre Schönheit zu betrachten, so rang er sich dazu durch, nach ein paar Tieren und Früchten Ausschau zu halten. Die große Scheibe war gerade vollständig aufgetaucht und er nahm sich vor, nicht länger als 3 Stunden weg zu bleiben. Er würde den Stand des Lichtes beobachten. Ausgerüstet mit einem Messer und einem primitiven Bogen mit zwei Pfeilen machte er sich auf den Weg, nicht ohne vorher sicher zu gehen, dass das Lager niemand entdecken würde. Die Jagd war anstrengend, wenn auch ertragreich verlaufen. Er hatte ein verletztes Reh treffen können, dieses sicherte ein einigermaßen nahrhaftes Mahl für die nächsten Tage. Die gelbe Scheibe hatte den Zenit bereits überschritten, als er schließlich mitsamt seiner Beute wieder am Lagerplatz ankam. Er wusste, dass er zu lange gebraucht hatte, jedoch wollte er den Kadaver nicht liegen lassen, Tiere wären ihm sonst zuvorgekommen.
Das Feuer war ausgegangen also suchte er sich neue Zweige um erneut etwas Wärme bieten zu können. Als er wiederkam sah er, seine Begleiterin sich allem Anschein nach ein wenig zusammengerollt hatte. Er ließ das Holz liegen und trat an sie heran. Als er ihr die Haare aus dem Gesicht strich, um ...