1. Ginsterweg 3v9


    Datum: 12.04.2018, Kategorien: Betagt, Autor: bynachtaktiv

    ... anderen Seite des Schreibtisches aus zuwinkte. Interessiert schaute er sich das Bild eine Zeitlang an, dann beäugte er den kleinen, schnuckeligen Computer, an dem er aber überhaupt keine Kabel angeschlossen sah. Walter kratzte sich am Kopf.
    
    "Wie kommt denn dein Bild hier rein?", fragte er Nikki, die sichtlich Spaß an seiner Überraschung hatte.
    
    "Das geht alles übers Internet", sagte sie und klimperte aufreizend mit den Wimpern. Walter war hin und weg. Das Bild war gestochen scharf, und er konnte Nikki so deutlich sehen, als säße sie ihm gegenüber ... was sie ja eigentlich auch tat.
    
    "Und das kann ich mit meinem Computer auch?"
    
    Nikki schüttelte den Kopf. Nicht mit dem, den du mir beschrieben hast. Dafür muß es schon ein neurer, besserer sein.
    
    Die Beiden tranken dann noch eine Tasse Kaffee, bevor sich Walter verabschiedete. Seit er in Rente war, nutzte er die Freiheit, wann immer es sich einrichten ließ, für einen kurzen Mittagsschlaf. Außerdem hatte er das Gefühl, Nikki wolle weiterarbeiten. Also warf er noch einmal einen letzten sehnsuchtsvollen Blick auf das postkartengroße Bildchen auf dem Monitor. Wenn er genau hinschaute, konnte er ihre Nippel erkennen, die sich gegen den Stoff des Tops drückten.
    
    "Wofür brauchst du das eigentlich?", fragte er, während er ausstand.
    
    "Meine Schwester wohnt im Amerika. Und so können wir uns wenigstens ab und zu sehen."
    
    *
    
    Walter saß vor den 20 Uhr Nachrichten, als draußen Heike den Wagen abstellte. Kurz zuvor hatte ...
    ... sie mit Nikki telefoniert, und gefragt, ob die Luft rein wäre. Die Luft ist rein, hatte Nikki gesagt, und daß sie unbedingt mit ihr sprechen müsse. Heike war also mehr als gespannt, als sie an Nikkis Haustür klingelte.
    
    "Und? Erzähl!", drängte Heike, kaum war hinter ihr die Tür zu.
    
    Nikki hatte frischen Tee aufgebrüht, und als sie sich gesetzt hatten, fing sie auch sofort an zu erzählen.
    
    "Also wenn es darum geht, den treuesten Ehemann zu küren, dann steht dein Walter in der ersten Reihe!" "Ihr habt also nicht?"
    
    Nikki schüttelte den Kopf.
    
    "Und glaube mir, ich habe mir alle Mühe gegeben!"
    
    Heike lehnte sich weit zurück und sah Nikki intensiv an.
    
    "Es ist ja schon fast pervers, aber irgendwie bin ich enttäuscht", meinte sie nachdenklich. "Blöd ... Nicht wahr?"
    
    "Na ja, wie man es nimmt", meinte Nikki. "Dabei hat eigentlich nur so viel gefehlt", sagte sie, und zeigte mit Daumen und Zeigefinger eine Spanne von gerade mal einem Zentimeter.
    
    "Und jetzt? Was machen wir jetzt?"
    
    Nikki lächelte. "Ich habe da schon einen Plan. Und wenn der nicht funktioniert, dann fresse ich alles Papier im Haus!"
    
    Heike staunte nicht schlecht, als Nikki ihr erzählte, was sie vorhatte.
    
    "Genau so machen wir das", nickte Heike. Dann küßte sie Nikki zum Abschied leidenschaftlich auf den Mund.
    
    *
    
    An diesem Abend übertraf Walter sich selbst. Ja, er trieb es so doll mit Heike, daß diese ihn zum Schluß bremsen mußte.
    
    "Laß gut sein, mein Liebster! Ich kann bestimmt jetzt schon ...
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