1. Totem 03


    Datum: 20.04.2019, Kategorien: Fetisch Autor: bylailah88

    ... Eltern befürchten eh, dass es irgendwann zu spät sein könnte, ich eines Tages als einsames schrulliges Weib hinter einem Schreibtisch
    
    aufwachen
    
    werde, weil ich zu sehr in meine Arbeit verliebt war und jede Chance auf einen Mann, auf Kind und Familie sträflich an mir vorbeiziehen lasse habe«, erwidere ich amüsiert.
    
    »Meine Eltern sehen das bei mir ähnlich, aber aus anderen Gründen. Ist für mich mit ihnen nicht einfach auszuhalten, was insbesondere das Verhältnis zu meinem Vater angeht. Wie sieht das bei dir aus? Alles in bester Ordnung, wie ich mir vorstellen kann. Regelmäßigen Kontakt?«
    
    »Ja, regelmäßig, häufig telefonisch. Mit meiner Mutter. Sie ruft oft an. Es nervt manchmal. Vater hält sich dezent im Hintergrund. Ich telefoniere mit ihm, aber nicht so oft wie mit Mutter. Der hat mir schon immer mehr zugetraut. Ist auch für mich nicht immer einfach. Petra, meine Mutter, ist ein Thema für sich. -- Sie ist nicht meine leibliche Mutter, Bernd. Meine Mama starb sehr früh an Krebs. Da war ich 9 Jahre alt. Mir war und ist das Wichtigste, dass es Papa gut geht. Er hat gesundheitliche Probleme. Wie du siehst: Wenn es um Familie geht, hat fast jeder eine Leiche im Keller, Bernd.« Bernd schaut mich bekümmert an, hakt aber nicht nach.
    
    »Könnte wirklich spannend werden mit uns«, sinniert Bernd halblaut vor sich hin. »Irgendwann werden wir uns nicht mehr darum herumdrücken können und unserem Umfeld bezüglich unserer Beziehung reinen Wein einschenken müssen. Wir müssen aber ...
    ... unter allen Umständen die Sache kontrolliert in der Hand behalten, und vor allem darauf acht geben, niemandem zu begegnen, der auch nur ansatzweise ahnen könnte, welcher Leidenschaft wir in unserem Privatleben nachgehen, Laila. Ich bin einmal in eine solch brenzlige Situation geraten. Will ich nicht noch einmal erleben«, wendet er sich mit todernstem Gesichtsausdruck an mich. »Wir müssen beide immer ein wachsames Auge darauf haben, Schatz. Nicht, dass irgendwann dein Chef in Unterhosen vor dir steht«, lacht Bernd amüsiert auf.
    
    »Gott bewahre, das will ich mir erst gar nicht vorstellen!«
    
    »Solltest du aber, das hilft, Laila.«
    
    »Ich schicke ihn dann einfach zu dir, Bernd.«
    
    Wir lachen beide lauthals auf, wobei Bernd meine Hand los lässt und über den Stoff meines Mantels streicht.
    
    »Wunderschöner Mantel, Laila. Sehr stilvoll. Äußerst elegant. Er passt zu dir.«
    
    »Danke. Ja, finde ich auch, er gefiel mir auf Anhieb.«
    
    »Was trägst du darunter?«
    
    »Du hast mir ja keinen Tipp gegeben«, lache ich ihm zu. »Na ja, ich wusste daher nicht so recht, was ich zu unserem Treffen bei Susanne und Stefan anziehen sollte. Ich habe mich für einen eher klassischen Bürolook entschieden. Das geht eigentlich immer. Allerdings ein wenig zu sexy in der Aufmachung, um so auf der Arbeit zu erscheinen«, erläutere ich.
    
    »Die Stiefel mit den dünnen hohen Absätzen würde ich im Büro nicht tragen und der Rock ist auch zu gewagt, das heißt: Er ist
    
    zu
    
    knapp. So ein Outfit sieht man bei uns ...
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