Liebe Tod und Neuanfang 08
Datum: 26.04.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
... der Grabstelle kann ich nicht sagen, aber er war zeitlebens wohl ein fröhlicher Mensch. Anders konnte ich es mir nicht vorstellen.
Dann gingen Eva und ich weiter und kamen an eine Stelle, an der große Familiengräber angelegt worden waren mit zum Teil tonnenschweren Grabplatten. Sehr beeindruckend, auch wenn mir die Namen darauf nichts sagten.
Zum Schluss kamen noch drei regelrechte Grüfte, also kleine Häuschen, die mit schweren Türen versehen waren. Wie es darin aussah, konnten wir nur vermuten.
So endete unsere Exkursion über den Friedhof und wir verließen ihn auf der entgegengesetzten Seite, aus der wir immer kamen. Also machten wir noch einen langen Spaziergang um den Totenacker herum.
Erst spät kamen wir wieder Zuhause an, denn wir waren unterwegs noch in einem Kaffee eingekehrt und hatten uns ein Stück Kuchen zugeführt. Dafür hatten wir ja auch nichts zum Mittag gegessen.
Eva fühlte sich nach dem langen Gang klebrig und verschwand im Bad, um zu duschen. Ich hingegen setzte mich ins Sofa und schaltete den Fernseher an.
Es gab wie immer nichts Besonderes, aber das war mir in dem Moment auch egal. Ich hing nur meinen Gedanken nach und konnte mich dabei sowieso nicht auf das konzentrieren, was auf dem Bildschirm los war. Allerdings hätte ich auch nicht sagen können, worüber ich nachdachte. Es herrschte eine vollkommene Leere in meinem Gehirn und ich fühlte mich im Kopf, als wenn er voller Watte wäre. Ein gar nicht so unangenehmes Gefühl. Eher schläfrig, ...
... matt oder kaputt. Ich wollte einfach nur dort sitzen und sonst nichts.
Eva brauchte etwas länger und das war auch gut so, denn so hatte ich eine längere Zeit für mich, die ich auch benötigte.
Da mir der Fernseher dann doch ein wenig auf die Nerven ging, schaltete ich ihn aus und machte mir stattdessen die Stereoanlage an. Schnell fand ich eine Scheibe, die mir gefallen würde und schon wenige Sekunden später, trafen weiche Musikwellen auf mein Trommelfell.
Schon saß ich wieder auf dem Sofa und dämmerte vor mich hin. Das Licht hatte ich sowieso gedämpft und die Vorhänge fast zugezogen. Nur ein schmaler Lichtstrahl fand noch seinen Weg ins Wohnzimmer, ansonsten erhellten nur noch die diversen Lämpchen der Stereoanlage den Raum.
Hatte ich zuvor noch das Rauschen der Dusche gehört, hatte das inzwischen aufgehört oder die Musik war zu laut um es noch zu vernehmen.
Dann hörte ich die Tür vom Bad zuschlagen und nahm wenig später aus dem Augenwinkel eine Bewegung war. Eva war anscheinend so leise wie möglich ins Wohnzimmer gekommen und kam fast schleichend auf mich zu. Ihre Haare hatte sie, nass, wie sie waren, streng nach hinten gekämmt und dort zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ansonsten konnte man im halbdunkel des Raumes noch erkennen, dass sie ein Handtuch um die Taille geschlungen hatte. Sonst hatte sie nichts an.
Mit wenigen Schritten kam sie näher und stand schon Sekunden später vor mir.
Waren meine Augen zuvor nur halb geöffnet, machte ich sie jetzt ...