Polyamorie 01
Datum: 01.05.2019,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byBlackHatNCat
... Jetzt, wo sie weg sind, erst recht."
An unsere wilden Jahre erinnert, genehmigten wir uns noch ein paar Gläser, unterhielten uns dabei über seine Geldsorgen. Ich bot ihm an, seine Kredite auszulösen. Alex sollte sie später bei mir zinsfrei abstottern, wie es ihm passte. Sonja und Tina sollten davon nichts wissen.
Wie immer war mein Bruder zu stolz und unheimlich stur. Er wollte selber damit klarkommen. Schließlich sagte ich: „Alex, du bist mein Bruder, mein einziger Bruder. Wir haben nur uns. Es gibt keinen anderen, der dir helfen kann. Du musst auch mal an Tina und Lena denken. Die wollen auch mal in den Urlaub oder stelle dir vor, Lena wird doch noch studieren, was dann? Das wird richtig teuer. Bitte nimm meine Hilfe an. Ich meine es nur gut. Du hast nicht mehr diesen Druck und die Stimmung entspannt sich."
„Ich weiß dein Angebot zu schätzen. Du hast ja recht. Der Druck wäre nicht so groß, aber ich brauche noch etwas Bedenkzeit. Du hast uns damals schon damit geholfen, als wir euch in unserem Testament als möglichen Vormund für Lena eintragen durften. Das bedeutet uns sehr viel! Danke noch mal", lallte er bereits leicht und beugte sich zu mir, um mich zu umarmen. Dabei blieb er an der Tischkante hängen und rutschte auf den Teppich. Ich fing ihn noch gerade auf, bevor er mit dem Kopf auf den Tisch schlug. Mühsam half ich ihm auf den Sessel zurück. Wir mussten herzhaft lachen.
„Auf den Schreck genehmigen wir uns noch einen, dann geht's ab ins Bett, du dankbarer, ...
... stolzer, alter Mann", schimpfte ich im Spaß und goss noch einen nach.
„Nicht mehr scho viel Frank, isch muss noch schuu meine geile Schnegge, die hat doch die Felle vorgeschwärmt. Bestimmt wartet die auf misch", winkte er lallend ab.
Ich lachte: „Und ich dachte, du bist scharf auf Sonja."
„Isch? Nein, nein, isch habe doch Tina ... Und Lena."
„Stimmt auch wieder, echt heißer Feger."
„Lena?", fragte er nach.
„Nein, ich meinte Tina", ergänzte ich, setze das Glas an und leerte es: „Lena auch!"
Alex grinste. Scherzhaft drohte er mir mit dem Finger. „Pasch gut auf den klein Teufel uf, wenn wir nicht da schind. Die hatsch fauschtdicke Ohren!" Erneut lachten wir los.
„Ich bringe dich besser hoch, sonst fällst du mir die Treppe wieder runter. Hinterher darf ich euch noch zum Konzert fahren. Nein, nein, jetzt komm schon, alter Mann!" Mein Bruder schien auch nicht mehr so viel zu vertragen wie früher, die paar Whiskey hatten ihn schon mächtig angeknockt. Ich zog ihn aus dem Sessel und hakte ihn unter. Auf mich gestützt, torkelten wir nach oben.
„Okay, aber langscham, `s Schiff schaukelt so doll und .... Psss!" Er legte seinen Finger an den Mund und deutete mir an, leise zu sein. Dabei war er derjenige, der laut rief: „Isch muss mal schüffen!"
„Okay, okay, ich helfe dir oben auf die Toilette", flüsterte ich zurück. Dabei kam mir jedes meiner eigenen Worte ebenfalls so laut wie ein Güterzug vor.
Zusammen schwankten wir über die Stufen. Oben angekommen, half ...