1. Polyamorie 01


    Datum: 01.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byBlackHatNCat

    ... oder?"
    
    „Wie ich schon sagte, wir hatten alle Schuld."
    
    „Warum sagst du das? Ich habe Lisa wehgetan, nicht du. Sie war das Opfer und ich der Täter", stellte ich klar.
    
    „Stimmt, du hast ihr zwar deinen Schwanz reingedrückt, aber ich habe dabei geholfen und nicht auf Lisa geachtet. Hätte ich erkannt, dass es keine Lust mehr war, sondern echter Schmerz, den sie nicht wollte, wäre ich dazwischengegangen. Außerdem hatten wir kein Safeword, das Lisa hätte sagen können. Dann hätten wir sofort aufhören müssen. Also schlecht geplante Aktion", erklärte sie.
    
    „Woher weißt du so was?", wunderte ich mich.
    
    „Das Internet ist nicht nur für Pornos und nackte Weiber gut", sagte sie und deutete dabei Gänsefüßchen in der Luft an. „Sondern auch für Wissen über alle Sex-Praktiken. Um genau so was zu verhindern, gibt es im BDSM dieses Safeword. Das ist ein vereinbarter Ausdruck zwischen allen Teilnehmern, um zu signalisieren, dass die Aktion unerträglich wird und man sofort damit aufhören soll."
    
    „Ich verstehe. So etwas wie: ‚Ich bin ein Star, holt mich hier raus' für Sex, oder?"
    
    Lena lachte: „Ja, so ungefähr. Es muss kein simples Wort wie ‚Halt' oder ‚Stopp' sein. Gängig sind Ampelfarben: Grün, alles gut, kannst weitermachen. Gelb, jetzt nicht stärker machen und Rot, Stopp sofort aufhören. Es können auch Begriffe wie ‚Wackelpudding' oder ‚Feuerwehr' sein. Nur keine komplizierten Sätze, und auch keines, dass man mal so unbedacht sagen könnte, dann wäre die Luft raus und man kommt ...
    ... hinterher nicht mehr so recht in Stimmung. Es macht dann keinen Spaß mehr."
    
    „Gut, ich verstehe. Dann brauchen wir so ein Wort. Weiß Lisa diese Sache mit dem Safeword auch?", fragte ich.
    
    „Ich habe mit ihr schon darüber gesprochen. Nachts auf der Toilette hatte sie sich an der Misere selber die Schuld gegeben. Lisa glaubt, sie hat dich dazu gedrängt und das hat dich immer geiler gemacht und unvorsichtig werden lassen."
    
    „Das stimmt doch gar nicht", protestierte ich. „Lisa wollte doch nur Fun haben. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich habe sie auf die Matratze gedrückt. Sie konnte gar nichts sagen."
    
    „Mag schon sein, aber ich war auch beteiligt. Ich hätte mehr auf sie achten müssen, dann hätte ich das Safeword gesagt oder wir hätten ein anderes Zeichen ausgemacht. Du hättest dann sofort aufhören können. Wir sollten daraus lernen, damit so etwas nicht wieder vorkommt."
    
    „Das hört sich gut an. Und was, wenn du nicht dabei bist?"
    
    „Dann müsst ihr beide noch besser auf euch aufpassen und wissen, was dem anderen gefällt und was nicht. Wir müssen die Grenzen des anderen kennenlernen."
    
    Sie hatte vollkommen recht. Wir waren in unserem Rausch über unsere Grenzen gegangen. Das hatte Lisa leider zu spüren bekommen. Beim nächsten Mal würde ich vorsichtiger sein und mehr auf meine Engel achtgeben. Ich stand auf und ging zu Lena für eine Umarmung.
    
    „Danke, Lena. Du bist eine tolle Frau."
    
    Als sie mir von unten in die Augen schaute, sagte sie mit ernstem Ton: „Ich ...
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