1. Polyamorie 01


    Datum: 01.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byBlackHatNCat

    ... ersten Augenblick, in dem man sich sah, verlieben konnte. Erst recht nicht ich, nachdem was abends zuvor und am Morgen zwischen Lena und mir geschehen war.
    
    „Yasi, Yasi!", wurden wir von Lena aus unserer Erstarrung gerissen.
    
    Die angesprochene Yasi -- was für ein Name -- stürmte an mir vorbei, auf Lena zu und sprang an ihr hoch. Sie schlang die Arme um Lenas Hals und umklammerten ihre Hüfte mit den Beinen. Sie gaben sich einen herzlichen Begrüßungskuss. Ich schaute hinterher. Meine Schultern sackten herunter, ich fühlte mich merkwürdig eifersüchtig.
    
    „Hast du wieder gesündigt, Lena? Und das ohne mich!", fragte die Schönheit.
    
    „Das war nur mein Frühstück im Bett", antwortete Lena, und tat es mit einem Kopfschütteln ab. Elegant rutschte das zauberhafte Wesen an Lena herunter und stellte katzenhaft sanft die Füße auf dem Boden. Sie drehte sich fragend zu mir um.
    
    „Das ist übrigens Frank", stellte mich Lena vor.
    
    „Hi, ich bin Yasmin, aber alle nennen mich Yasi". Sie zeigte das strahlendste Lächeln, das mir je zu einer Begrüßung entgegengebracht wurde. Weiße ebenmäßige Zähne funkelten wie Sterne.
    
    Yasi hielt mir ihre Hand entgegen. Sehr lange, schlanke Finger, dazu noch super perfekte Fingernägel, keine geklebten, sondern echte mit orange-goldenem Nagellack.
    
    Als ich sie vorsichtig ergriff, war ich darauf bedacht nicht zuzudrücken. Sie überraschte mich selber mit einem kräftigen Händedruck. Ich festigte meinen Griff daraufhin ebenfalls.
    
    „Wow, das ist mal ein ...
    ... Händedruck von einer Frau", schwärmte ich.
    
    „Stimmt! Yasi ist nicht so ein zartes Püppchen, wie man denken könnte. Die ist echt tough. Sie macht Wushu", erklärte Lena und stellte sich dabei neben Yasi. Somit war sie wieder in meinem Blickfeld.
    
    „Finde ich super. Ich habe früher Kick-Boxen gemacht", bemerkte ich, nur um irgendetwas zu erwidern. Höflich fragte ich: „Möchtest du mit uns Essen? Wir hatten noch kein Frühstück."
    
    Mit Herzklopfen hoffte ich, sie würde das Angebot annehmen. Dabei ertappte mich, wie ich nach ihren fantastischen Augen suchte.
    
    „Ich dachte, ihr hattet euer
    
    Frühstück
    
    schon im Bett?!", konterte Yasmin.
    
    Sie war auch noch schlagfertig wie Lena. Das versprach ein heiterer Morgen zu werden! Irgendwie fühlte sich mein Gesicht plötzlich warm an. Sie hatte uns ertappt. Hilfesuchend warf ich Lena einen kurzen Blick zu. Sie verkniff sich ein Lachen.
    
    Ich schaute an mir herunter. Ich hatte noch immer nur das Handtuch umgewickelt. Eine Entschuldigung murmelnd lief ich eilig ins Wohnzimmer und zog mir meinen Morgenmantel über. Anschließend ging ich zurück in die Küche und setzte mich zu Lena und Yasmin an den Tisch.
    
    Während des Frühstücks berichtete Lena vom tragischen Unfall ihrer Eltern. Sie erwähnte die Beerdigung und den geplanten Umzug nach Hannover.
    
    Yasmin wiederum erzählte von ihrem Studium und den strengen Eltern, die zwar modern waren, aber in Sachen Sex nicht so fortschrittlich, wie sie es gerne hätte.
    
    „Und was ist mit ihm?", ...
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