1. Göttinnenspiel


    Datum: 05.05.2019, Kategorien: BDSM Autor: bybesslamess

    ... und Träume geträumt. René ist nicht laut, gibt nicht an, tut seine Dinge allein und in Stille. All das macht ihn sympathisch. Außerdem liebt er die klassische Musik - Clara Schumann, Bettina von Arnim, Alma Mahler und Christina Stürmer.
    
    Sie sitzen auf den männchenbunten kleinen Männchenbänkchen und nuckeln an ihren Saftcocktails. Drüben an der Bar lehnen ein paar Göttinnen wohl schon den ganzen Nachmittag, sind laut und fluchen - eine schaut her, deutet auf Winston, überlegt es sich dann aber anders und winkt ab.
    
    In Andeutungen redet Winston. Dass er das Halsband will, dass diese Göttin, die ihn nimmt, ihn nicht ordentlich requiriert hat, dass sie manchmal... seltsame Sachen will. Dass sie ihm einen Brief geschrieben hat, der schön ist, aber... unverständlich.
    
    "Oh, Herzchen - aber das ist schrecklich. Seltsame Sachen? Wie was denn zum Beispiel?"
    
    Erschrocken stellt Winston fest, dass er nicht vorher überlegt hat, was er erzählen darf. Er läuft feuerrot an, stammelt dann etwas von Sachen, die wehtun, und, dass sie eben... "mehr will", in der Hoffnung, dass René versteht, dass er nicht ins Detail gehen will.
    
    "Du musst mit ihr reden", beschließt René kategorisch. "Man muss in Beziehungen offen reden, das ist das Geheimnis. Göttin Angelique", er hebt kurz sein schimmerndes Gehörigkeitshalsband an, das wirkt wie eine instinkthafte Handlung - "Sie macht mit mir jede Woche ein offenes Gespräch, wo wir uns alles sagen, was uns beschäftigt, was in uns vorgeht. Ist es ...
    ... nicht großartig, wenn man in einer Beziehung gut reden kann? Obwohl..." Er nippt an seinem Fruchtsaftgetränk. "Ich habe da auch etwas, das... naja."
    
    "Raus damit", sagt Winston, der erleichtert ist, dass René nicht nachbohrt; andererseits hat er sich einen guten Rat erhofft. Immerhin, vielleicht soll er es wirklich mit Ehrlichkeit probieren - hat Bernadette nicht gesagt, dass er ihr seine Meinung ehrlich sagen soll?
    
    Jetzt ist René schon im Plaudern, und es ist keine Zeit zum Nachdenken. "Ich liebe Angelique, wirklich, ich meine, wow... und dann, wenn ich Frau Doktor Schreier sehe, weißt du. Sie ist schon eine sehr starke Göttin, sehr beeindruckend... attraktiv auf ihre Art. Nicht dass ich in sie verliebt wäre, wie B.S., nein nein, wie gesagt, ich liebe ja Angelique. Es... macht mir Angst, Winston. Wirklich. Bin ich ein schlechtes Männchen?"
    
    So treuherzig kann René schauen. So gut kennt Winston diese Gefühle. So meldet sich in ihm jetzt der Zweifel, und er wehrt sich, so gut er kann. Er spürt, es gibt eine Reise, und es gibt einen Weg, und wenn er diesen Weg geht, dann kann er nicht umkehren, und wer weiß so genau, was dann geschieht... es kann alles mögliche sein, es kann sein, dass er alles verliert. Es sind unvorstellbare Dinge.
    
    Winston braucht Luft. Dringend. Winston hört zu, so gut er kann.
    
    "René... René! René!!" Der sieht ihn entsetzt an, Augen weit aufgerissen. "Ich kann jetzt nicht. Wirklich nicht. Die Göttinnen, René..." Plötzlich hat er Renés Arm gefasst. ...
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