Der Schmied aus Intal 9/38
Datum: 08.05.2019,
Kategorien:
Hardcore,
Autor: aldebaran66
... mich faszinierte. Sie war stumm, trotzdem verstanden wir uns prächtig. Dieser Makel war der Grund, warum sich die anderen jungen Männer im Dorf nicht für sie interessierten. Mir war es recht.
Anders Issa und Flora. Ich würde ihr Benehmen als kokett bezeichnen. Sie zogen die Jungen auf, wo sie konnten. Steckten ihre Köpfe zusammen, tuschelten und klatschten, was das Zeug hielt. Nicht ein Gerücht was im Dorf umging entging ihnen und so war man gut informiert, da sie abends, nach dem Essen, alles zum Besten gaben, was sie gehört hatten. Wer mit wem was hatte, ob im Streit oder Liebe, es entging ihnen nichts und ich dachte immer, auch wenn das Dorf größer gewesen wäre, hätten sie es alles in ihren hellen Köpfchen behalten.
Kasi entwickelte sich im Gegensatz zu den Zwillingen anders. Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass an ihr ein Junge verloren gegangen wäre. Ob es an ihrem Namen lag, dass sie sich danach entwickelte, oder ob es einfach so war, konnte ich nicht sagen. Kein Tag verging, an dem sie ohne eine neue Schramme oder einen Bluterguss erschien. Sie war wild und versuchte mit den Jungen des Dorfes Schritt zu halten.
Man konnte sie schnell mit einem Jungen verwechseln. Sie trug kurze blonde Haare, die sie sich bei jeder Gelegenheit abschnitt und die meistens schmuddligen Sachen, die sie trug, konnten einem schnell auf diesen Gedanken bringen. Es war nicht verwunderlich, dass sie sich nicht für Dinge wie stricken, häkeln, kochen oder sticken interessierte. Sie ...
... kletterte lieber auf Bäume, ging angeln oder trieb sich bei den Handwerkern des Dorfes herum. Nur das verarbeiten von Metall, schien sie nicht zu interessieren.
Es kam vor, das sie sich mit den Jungen regelrecht raufte. Sie war jung und wollte nicht wahr haben, dass sie eine Frau werden würde. Man hätte auch sagen können, dass sie in der falschen Haut steckte, hatte sie mehr von einem Jungen als ich in dem Alter.
Ganz anders war Rea. Sie war das, was man ein hässliches Entlein nannte. Lang und dürr. Wenn man gewollt hätte, wäre sie ein gutes, anatomisches Studienobjekt gewesen. Jede Rippe konnte man an ihr bestimmen. Es passte nichts an ihr zusammen. Die Arme zu lang, die Beine zu dünn, die Hände sowie die Füße viel zu groß. Trotzdem hatte sie eine Kleinigkeit an sich, die sie zu was Besonderem machte. Die großen dunklen, schwarzen Augen.
Wenn man in sie hinein blickte, hatte man den Eindruck, als wenn sie einem auf den Grund der Seele sehen konnte. Man fühlte sich ausgeliefert. Dazu das mittel lange, gewellte, lockige Haar, das ihr Gesicht umrahmte und wie ein Heiligenschein wirkte. Vielleicht kam ihre Figur auch daher, dass sie schneller wuchs, als wir alle und der Körper nicht mithalten konnte. Sie war jünger als Alia, wuchs schneller an Alia vorbei, als wir dachten. Sie war mittlerweile fünf Zentimeter größer als Alia und es würde nicht mehr lange dauern und sie war größer als ich. Wir wussten nicht, wohin das führen würde, und hofften, dass es bald aufhören ...