Der Berg ruft!
Datum: 09.05.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byerowriter92
... nach oben fortzusetzen. Das war zwar mit Sicherheit nicht die richtige Richtung, ich rechnete aber fest damit, früher oder später bei der Auerbach-Alm zu landen, die ich ja vorher schon auf den Schildern entdeckt hatte. Doch schon nach wenigen Metern wurden die Pfade nochmal kleiner, und ich musste erahnen, was der richtige Weg war. Hinzu kam, dass es allmählich dunkel wurde.
Ich ging noch eine Zeit lang weiter und stellte mich immer mehr darauf an, die Nacht nun doch unter freiem Himmel verbringen zu müssen. Ich wollte gerade anhalten und mir in notdürftiges Lager für die Nacht einrichten, als ich einige Meter höher ein Holzdach zwischen den Bäumen aufblitzen sah. Das gab mir neuen Mut, und ich wenigen Minuten hatte ich die restlichen Höhenmeter zurückgelegt.
Es war ein alter Hof, das sah man. Trotzdem war er gut in Schuss, soweit ich das Im dunkeln beurteilen konnte. Der Hof schien nicht bewohnt zu sein, denn nirgendwo war Licht hinter den Fenstern.
Ich überlegte kurz. Ich konnte wohl kaum einfach in das Haus einbrechen. Auf der anderen Seite brauchte ich dringend ein Dach über dem Kopf, und anscheinend war ja auch sonst niemand da. Ich entschied mich, nicht das Haupthaus für meine Nachtruhe zu nutzen, sondern ein kleineres Gebäude, vielleicht ein Stall oder so. Ich sah mich noch einmal um, drückte die Türklinke herunter und öffnete langsam die Tür zum dunklen Stall. Langsam trat ich ein, auch wenn ich nicht ernsthaft mit Tieren oder so rechnete.
Ich spürte ...
... nur noch einen kräftigen Schlag irgendwo im Rückenbereich, dann wurde mir kurz schwarz vor Augen. Als ich wieder zu mir kam, merkte ich, dass mein Kopf unter einem kräftigen Arm eingesperrt war. "Was willst du denn hier?", wurde ich in rohem Ton gefragt.
Ich erzählte meine Geschichte so knapp wie möglich, schließlich war die Position alles andere als bequem. Anscheinend war ich glaubwürdig, denn der Griff lockerte sich, und ich sah erstmals, wer mich da überhaupt festgehalten hatte. Es brannte zwar nur eine Öllampe in der Ecke des Stalls, die ich jetzt erstmals wahrnahm, aber dennoch war es eindeutig: Vor mir stand kein alter ruppiger Bauer, sondern ein junges Mädchen, etwa mein Alter. Sie war zwar kräftig gebaut und hatte nur wenig weibliche Kurven, aber ihr langes Haar und auch ihre Figur ließen keinen anderen Schluss zu. Ich brauchte einen Moment um meine Sprache wiederzufinden. Ich hatte sie wohl etwas zu lange angestarrt, denn sie fragte mich: "Ist was?".
"Nein, nein", beeilte ich mich zu sagen. Ich hörte sie auflachen. Erst jetzt fiel mir auf, dass auch ihre Stimme eindeutig weiblich war. Sie hörte sich meine Geschichte noch einmal ausführlich an. Als ich fertig war, sagte sie: "Und was machen wir jetzt mit dir?".
Ich dachte erst, sie wollte die Polizei rufen oder so, weil ich versucht hatte, einzubrechen. Als ich aber ihr warmes Lächeln sah, wusste ich, dass sie mir einen Platz für die Nacht besorgen wollte. "Meine Eltern mögen keinen Besuch", sagte sie. "Am ...