Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Teil 1: Mila, das Familienmädchen (korrigiert) und Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen
Datum: 11.05.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... selbst jetzt nach einigen Monaten an der H:S. Sogar gegenüber Nadine hatte sie sich vor zwei Tagen anfangs stark befangen gezeigt. Nur hatte sie da wenigstens nicht so eine lange Zeit davor zum Nachdenken gehabt. Und nun zweifelte sie plötzlich: Wollten die beiden sie wirklich haben? War die Entscheidung günstig ausgefallen, hatte sie sich bewährt? Oder gab es noch eine Art Bewährungsprobe? – Mila wurde immer nervöser, je näher die Stunde rückte.
Sie klopfte und wurde hinein gebeten. Nadine stand am Fenster, York saß an seinem Schreibtisch. Er erhob sich, gab Mila förmlich die Hand – die doch tatsächlich einen unterwürfigen Knicks andeutete – und bat sie, sich auf das Sofa in seiner Sitzecke zu setzen. Sofa, ein Sessel je links und rechts davon, ein flacher Couchtisch davor, York hatte all das auf eigene Kosten aus seiner Wohnung hergebracht. Er hasste die üblichen geistlosen Büro- und Besprechungsmöbel. Mila sank überraschend tief ein und war froh, sogar heilfroh über ihr heimlich geliehenes Höschen, das unweigerlich in dieser Haltung sofort zum Vorschein kam. Dennoch – wie irre es ist, dachte sie, vor wenigen Tagen noch hätte ich mich in Grund und Boden geschämt, wenn ich einem Professor oder sonst wem auf diese Art und so offen mein Höschen präsentiert hätte - und nun bin ich erleichtert,
dass
ich es tue…
„Nadine hat mir viel von Dir erzählt“, begann York freundlich und wandte sich dann seiner Freundin Nadine zu. „Wir sind uns bereits einig. Aber möchtest Du ...
... auch gern bei uns wohnen und dafür ab und zu auf die Kinder aufpassen?“ Bevor Mila antworten konnte, ergänzte er: „Natürlich kannst Du bei uns kostenlos wohnen. Und für das Kinderhüten gibt es ein Taschengeld.“
Milas Strahlen war Antwort genug. Ihr fehlten ohnehin gerade die richtigen deutschen Worte. „Ja.“ kam es dann doch leise aus ihr heraus, fast gehaucht. Sie konnte ihr Glück kaum fassen.
„Prima.“ Nadine sprang vor Freude auf. „Wann willst Du bei uns einziehen?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Sofort?“ fragte sie vorsichtig.
„Sofort!“ bestätigten die beiden wie aus einem Munde und lachten.
Man einigte sich dann doch auf das Wochenende. Mila musste das Ganze noch ihrer Familie in Berlin beibringen und wollte deren unermüdliche Gastfreundschaft nicht durch einen überstürzten Auszug mit scheinbarer Undankbarkeit vergelten, und ebenso der Familie daheim, die ohnehin misstrauisch und ängstlich jeden Schritt ihres Mädchens in der Ferne beäugten. Am besten wäre es, schlug Mila vor, sie bäte ihren Onkel und ihre Tante, beim Umzug – sie hatte nur zwei Koffer – zu helfen und sich selbst davon überzeugen zu lassen, dass es ihre junge Nichte gut getroffen habe. Nadine bot an, die drei anlässlich des Umzugs zu Kaffee und Kuchen einzuladen. „Aber bitte“, meinte darauf Mila mit einem scheuen, aber verschmitzten Lächeln, „zieht Euch alle was an.“
Vier Tage lang musste daraufhin Nadine auf Milas Gegenwart verzichten, vier Tage, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten. Am ...