Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Teil 1: Mila, das Familienmädchen (korrigiert) und Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen
Datum: 11.05.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... möchten, kein Problem, ich gebe Ihnen ein Handtuch zum darunter legen.“
Und schon kam sie, schob sich an Mila vorbei und gab ihr eines von einem Stapel aus einem Schrank, dann entfernte sie sich wieder.
„Danke sehr!“
Mila setzte sich an den Butterfly und presste einige Male die beiden Metallarme zusammen, dann probierte sie das Bankdrücken. Was für ein cooles Gefühl, dachte Mila. Sie wollte aber jetzt nicht ernsthaft trainieren, sie nahm das kaum benutzte Handtuch und ging wieder hinaus. Im Nebenzimmer saß die ältere Dame: „Legen Sie das Handtuch einfach hierhin, wir waschen es.“
Mila bedankte sich leise. Sie stellte fest, dass auch diese ältere Frau untenherum vollkommen rasiert war, wie so viele Frauen hier in diesem Bad, ältere wie jüngere, teils jünger als Mila selbst. Früher hätte sie – wenn sie überhaupt darüber nachgedacht hätte – gemeint, dass sie schon wegen ihrer vollständigen Intimrasur unmöglich zum Nacktbaden hätte gehen können – und dabei waren die Intimrasierten hier absolut in der Mehrzahl!
Die Dame sah sie aufmerksam an und fuhr fort: „Interessieren Sie sich für unseren Verein?“
Mila nickte. „Ja.“
„Sie sind mit Nadine hier, oder?“
„Ja.“
Daraufhin erzählte die ältere Dame, dass es den Verein seit fast neunzig Jahren gab, wovon sie achtundfünfzig Jahre lang dabei war, und dass sie Nadine und ihren Freund York schon lange Jahre gut kenne.
„Ich heiße übrigens Gerda.“ Sie gab Mila die Hand. „Aber ich muss zurück zur Kasse. Kommst Du ...
... mit?!“ Sie war unvermittelt zum Du übergegangen.
Beide gingen nebeneinander hinaus, wieder am Blumengarten vorbei.
Es schien Mila an der Zeit, nach den anderen zu schauen, und sie verabschiedete sich von Gerda.
„Kommst Du bald wieder?“
„Ja, gern. Vielleicht schon morgen.“ meinte Mila und winkte fröhlich.
Sie verbrachten noch eine Stunde im Bad, dann mussten sie los, weil die Kleinen genug Sonne bekommen hatten.
„Und, wie hat es Dir gefallen?“ fragte Nadine auf dem Weg zum Auto.
„Gut. Sehr gut.“
„Das ist hier in Berlin das sympathischste Bad von allen, super natürlich, familienfreundlich und so. Wir gehen hier gern hin – wenn wir nicht in Weeslow an ´unseren´ See gehen. Dahin müssen wir jetzt auch bald mal.“
„Sehr gern.“
Nadine grinste sie von der Seite her an. „Jetzt bist Du auch eine von uns. Eine Nudistin.“
„Ja. Eine Nudistin.“ wiederholte die junge Studentin.
Am Donnerstagnachmittag war Mila allein im Haus. Nadine war mit den Kindern bei ihrer Mutter in Potsdam, wo die beiden Kleinen dann über das Wochenende bleiben durften, denn am nächsten Tag hatte die Kita einen Schließtag. Mila hätte wohl einspringen können, aber Nadine wollte der Großmutter die geliebten Enkel auch nicht entziehen. Und ganz allein ins FKK-Bad traute sie sich noch nicht. Lieber genoß sie die Sonne nackt im Garten. Das junge Mädchen wurde beneidenswert schnell braun - und das zum ersten Mal in seinem Leben absolut nahtlos. Und so sah es bereits aus wie ein richtiger ...