Weeslower Chroniken - Teil V - 2008 - Teil 1: Mila, das Familienmädchen (korrigiert) und Teil 2: Mila, das FKK-Mädchen
Datum: 11.05.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: nudin
... gelöst anfühlte? Von solchen Momenten der Freiheit, der völligen Losgelöstheit hatte sie vor Wochen, ja vor wenigen Tagen noch nicht mal den Hauch einer Ahnung gehabt. Sie hatte in einem Kokon gelebt. – Sie machte niemandem Vorwürfe, schon gar nicht ihren Eltern, ihrer Familie. Die kannten es nicht anders, die wussten nichts davon. Aber das hier, das war auch wahr – und wunderbar! Mila, Du machst FKK! Du läufst splitternackt herum, in aller Öffentlichkeit! Du traust Dich das! Und es ist einfach herrlich! Sie fragte sich, ob es wohl Nadine und all den anderen auch so bei ihren ersten Malen gegangen war. Den Männern vielleicht nicht, und wer in Weeslow, dieser geheimnisumwobenen FKK-Stadt, groß geworden war, wohl auch nicht. Aber Nadine hatte ihr erzählt, dass sie auch ganz zufällig dazu gekommen war, mit siebzehn Jahren, also nicht viel früher als Mila selbst. Hatte es sich für sie genauso angefühlt? Nadine jedenfalls war seither eine absolute Nackt-Liebhaberin (wie nannte sie das? `Nudistin´) geworden. Und sie, Mila, war ebenfalls auf dem besten Weg dahin. Nein, verbesserte sie sich selbst – sie war längst schon eine. Sie war einfach gern nackt, das hatte sie in den letzten gerade mal zehn Tagen für sich entdeckt. Sie fühlte sich nackt, unbekleidet, unverhüllt einfach wohl, einfach frei, kein Zweifel, das wusste sie nun. Solche Grenzen zu überschreiten wie jetzt auf diesem Parkplatz, das war für sie noch neu, Grenzen am Rande der Scham, über die festen, scheinbar ...
... unverrückbaren Grundsätze ihrer Erziehung hinweg– sie überwand gerade ihre anerzogene Prüderie, die ihr anerzogene Züchtigkeit, all das, was man ihr als richtig und sittsam und gottgefällig eingeredet hatte - und was sich nun zumindest ihr, Mila, als so unnütz und überflüssig und überholt darstellte. Nein -
das hier war gottgefällig!
Im Einklang mit der Natur und dem menschlichen Sein – das stand für sie fest. Nackt wie Gott mich schuf – und wie er mich bestimmt genauso sehr liebt! So nahe hatte sie sich Gott noch nie gefühlt. – Vielleicht bin ich deshalb so feucht... Sie erschrak fast ein wenig, als sie sich ihrer Gedanken bewusst wurde.
Sie versuchte, sich wieder auf die Gegenwert zu konzentrieren, holte den Schrankschlüssel zum aus dem Wagen und ging langsam wieder zurück. Ein Radfahrer passierte das Bad und kreuzte Milas Weg, sie blieb stehen, sah ihn direkt an und ließ ihn vorbei.
Direkt nach Schulende traf Niklas ein. Seine kleine Schwester war bei ihm und grüßte Mila lässig mit der Hand, als wären auch sie alte Bekannte. Niklas und Mila gingen schwimmen, spielten Tischtennis mit dem kleinen Nervling Lukas und lutschten wieder ein Eis am Badesteg, lagen danach dicht beieinander auf einer großen Decke.
Sie sprachen nicht viel miteinander, aber Mila empfand das stille Nebeneinandersitzen mit dem geheimnisvollen, ernsthaften, bezaubernd hübschen Jungen als sehr angenehm. Sein Blick fiel auf Milas Sonnenöl.
„Soll ich Dich eincremen, Milahontas?“
Mila lächelte. Ist ...