Malcom McBannister 02
Datum: 15.04.2018,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byswriter
... geschockt wirkende Gesicht seiner Assistentin. „Wie es scheint, hast du mir wieder einmal das Leben gerettet."
Sarah war zu aufgeregt, um etwas erwidern zu können. Sie warf die Bettpfanne von sich und eilte zu Malcom. Sie zog die schlaffe Person des Angreifers von Malcoms Körper, sodass sich der Detektiv aufrichten konnte. Anschließend kniete sich Sarah neben ihn und untersuchte seine Verletzung.
„Ist nicht so schlimm ... Tut nur unglaublich weh ... Jetzt lass uns aber mal sehen, mit wem wir es hier zu tun haben."
Malcom war unglaublich gespannt herauszufinden, um wen es sich bei dem immer noch vermummten Täter handelte. Auch Sarah hatte dem Freier bislang nicht ins Gesicht blicken können, da er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen und sein Antlitz hinter seinem Schal verborgen gehalten hatte. Angesichts der schlanken Körperstatue kam am ehesten der Pfarrer als Täter infrage, doch Malcom wollte Gewissheit erlangen und kniete sich neben den Freier. Er zog ihm den Hut und den Schal vom Kopf und erstarrte. Damit hatte er nicht gerechnet. Es war nicht Pater O´Hara, der gegen die Huren wetterte. Auch nicht Thompsons Konkurrent Willington. Malcom runzelte die Stirn, als er in das Gesicht einer Frau blickte. Auch Sarah zeigte sich überrascht und japste nach Luft. „Was zum Teufel ...?"
Es bestand kein Zweifel, dass sie es mit einer Frau zu tun hatten. Eine Frau, die früher einmal hübsch gewesen sein mochte. Jetzt zierte eine hässliche Narbe ihr Gesicht, die quer über beide ...
... Wangen und ihre Nase verlief. Es sah aus, als hätte ihr jemand die Verletzung mit einem Messer zugefügt, und offenbar war die Wunde nicht sehr gut versorgt worden und unzureichend verheilt. Malcom und Sarah sahen sich fragend an. Beide hatten nicht den Hauch einer Ahnung, mit wem sie es zu tun hatten. Sie beschlossen, den überführten Täter in Gewahrsam zu nehmen und zunächst ihrem Auftraggeber vorzuführen. Möglicherweise würde Thompson wissen, um wen es sich bei der Frau, die sich als männlicher Freier verkleidet hatte, handelte.
Malcom hievte die Mörderin auf einen Karren, der herrenlos in der Nähe gestanden hatte. Zuvor hatte er die bewusstlose Person gefesselt. Von Sarah erfuhr er, dass die Frau mit verstellter Stimme gesprochen hatte und es für sie nicht zu erkennen gewesen war, dass der Freier in Wahrheit eine Frau gewesen war. Dann bestätigte Sarah, dass sie nicht von dem angebotenen Getränk getrunken hatte. Sarah hatte vermutet, dass etwas in den Wein getan worden sein konnte, und hatte nur so getan, als würde sie davon trinken. Auch ihre anschließende Ohnmacht kam einer schauspielhaften Leistung gleich. So war es möglich, die angreifende Mörderin aufzuhalten, als sie im Begriff war, dem Detektiv zuzusetzen. Am Bordell angekommen, legte sich Malcom die Mörderin über die Schulter und beförderte sie in den Privatraum von Harold Thompson. Sarah borgte sich von einer Hure ein Ersatzkleid und gesellte sich zu dem Detektiv. Der Bordellbesitzer wurde eilends herbeigerufen ...