1. Laura Kraft 30


    Datum: 21.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bychicago4

    Die Jagd nach dem Stein der Unbesiegbarkeit
    
    Teil 30 -- Mittelbau Dora
    
    Laura, Li und Karo hatten sich schon ganz früh morgens auf den Weg gemacht. Sie hatten den Plan verworfen, nachts in den Kohnstein in der Nähe von Nordhausen einzudringen. Der Eingang der jetzigen Gedenkstätte war überwacht und sie hätten sich jede Menge Ärger eingehandelt. Als Alternative blieb der Hintereingang, der jedoch seit Jahren gegen Plünderer versperrt war. Natürlich konnte man das Tor aufbrechen, aber auch dort gab es neuerdings Videoüberwachung, die es zuvor zeitaufwendig auszuschalten galt. Auch der Notstollen der Anlage „Eber" wäre geeignet gewesen. Der war nicht überwacht, nur wenigen bekannt und durch eine Eisentür versperrt. Laura und Li hatten entschieden, ihn nicht als Eingang zu benutzen, sondern später vielleicht als Ausgang. Wären sie dort eingedrungen, hätten die Leute, die ihnen auf den Fersen waren, diesen Zugang ebenfalls benutzt. Eigentlich wäre es der kürzeste Weg zu der Stelle, die sie im Auge hatten, nur hatten sie dann nicht genug Strecke, um die Verfolger abzuhängen. So bestand die vage Möglichkeit, dass niemand diesen Notstollen auf der Rechnung hatte.
    
    Die Schatzsucherinnen waren sicher, dass ihnen diverse Gegner auf den Fersen waren. Also beschlossen sie, tagsüber wie ganz normale Touristen den Stollen zu besichtigen. Mit einem kleinen Ablenkungsmanöver sollte es ihnen gelingen, unbeobachtet den für Touristen freigegebenen Bereich zu verlassen und tiefer in den ...
    ... Berg einzudringen. Dann hatten sie Zeit, sich einen Weg durch das Labyrinth zu suchen und dabei hoffentlich ihre Verfolger loszuwerden.
    
    Laura und Li wussten nicht genau, wer alles hinter ihnen her war. Sie rechneten mit Gini und Sharon, mit Ellen Goldstein und möglicherweise auch mit Professor Jeremias Müller selbst. Da im Verlaufe dieses Abenteuers immer wieder Gegner aufgetaucht waren, mit den man nicht rechnen konnte, waren sie auch darauf vorbereitet. Moralisch. Wie es bei einer Konfrontation ausgehen würde, wollte sich weder Laura noch Li ausmalen. Sie hatten gelernt, mit Tatsachen zu leben, wenn es soweit war und sich nicht schon vorher verrückt zu machen.
    
    Ihre Ausrüstung hatten sie in den Audi A8 verstaut, den Li von der japanischen Agentin zur Verfügung gestellt bekommen hatte und waren losgebraust. Über die A38 bis Nordhausen, dort über die B4 nach Krimderode, wo es links ab zur Gedenkstätte Mittelbau Dora ging.
    
    Sie trafen dort gegen 08:00 Uhr morgens ein, parkten den A8 nicht auf dem extra dafür vorgesehenen Parkplatz des Geländes, sondern in einem Waldweg. Zum Glück hatte die Luxuskarosse Allradantrieb und blieb nicht bei der kleinsten Unwegsamkeit liegen, wie beispielsweise vergleichbare, noch teurere Fabrikate eines anderen deutschen Herstellers. Sie wandten 2 Stunden Zeit und viel Mühe auf, um den großen Wagen mit Zweigen, Farnen und Ästen zu tarnen. So stand er nicht ganz alleine nachts auf dem Parkplatz herum und erweckte Aufsehen. Sie würden den A8 ...
«1234...18»