1. Wehrlos Ausgeliefert


    Datum: 24.05.2019, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybougainville06

    ... ob sie alleine im Raum war. Außer Vogelzwitschern und den gedämpften Verkehrsgeräuschen konnte sie nichts hören. Dennoch hatte sie das Gefühl nicht allein zu sein.
    
    Sie besann sich wieder auf sich und konzentrierte sich mit aller Energie auf ihren Körper. Irgendwo musste er doch sein. Sie hatte das Gefühl ihn finden zu können, dass er da war. Doch ein dichter Nebel verhinderte ihren Blick darauf. Sie sah ihn nicht, sie spürte ihn nicht. Sie spürte rein gar nichts, nicht einmal die Matratze, auf der sie lag. Nicht den Lufthauch, der durch das offene Fenster ins Zimmer dringen müsste. Nichts.
    
    Sie wusste nicht einmal, wie viele Tage vergangen waren, seitdem sie immer wieder aus ihrer Bewusstlosigkeit aufwachte und um wieder darin zu versinken. Sie fragte sich, wie lange diese Phasen der Bewusstlosigkeit wohl dauerten. Wurden sie kürzer? Gab es einen Funken der Hoffnung?
    
    Die Zeit zog sich zäh dahin, tropfte wie dicker Honig, der aus einem Glass floss.
    
    Da ging die Tür.
    
    „Entschuldigen sie bitte, ich wollte sie nicht stören, aber ich muss die Flasche an der Infusion wechseln!" hörte sie eine junge und dazu sympathisch freundliche Stimme sprechen. Die Schwester konnte doch unmöglich sie meinen. Doch da kam auch schon die Antwort.
    
    „Keine Ursache, ich muss mich entschuldigen, dass ich hier stundenlang am Bett sitze. Aber ich kann es einfach nicht glauben, dass meine Mutter nicht mehr aufwachen soll. Immer wenn ich hier sitze, habe ich das Gefühl, das sie mich ...
    ... wahrnimmt. Warte ich darauf, dass sie im nächsten Augenblick die Augen sehend auf mich richtet, um mich lächeln zu begrüßen."
    
    Monikas Herz machte einen Sprung vor Glück, „"Benjamin! Er war hier an ihrer Seite. Sie hatte es doch gespürt."
    
    Eines verwunderte sie dabei, dass bei allem Glücksgefühl auch ein Hauch Trauer und Wehmut mitschwang. Sie wusste nicht warum. Sie nahm es im Moment einfach nur zur Kenntnis.
    
    Die Schwester verabschiedete sich und eine Zeit später hörte sie ein Stuhlrücken.
    
    „Mama ich liebe dich! Ich kann und will ohne dich nicht weiter Leben. Ich wollte dich nicht stoßen, ich wollte dich retten, dir zu Hilfe eilen. Ich habe immer noch deinen ungläubigen Blick vor Augen. Den entsetzten Blick, als du mir in die Augen schauend die Balance verloren hast und in die Tiefe stürztest."
    
    Wie gerne hätte sie ihn jetzt in ihre Arme genommen um ihn zu trösten, dachte Monika. Doch es stand nicht in ihrer Macht, sich zu bewegen. Sie hörte ein Schniefen und einen leise dahingehauchten Kuss.
    
    Einige Schritte und dann ging die Tür.
    
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    Als Fickpuppe benutzt.
    
    Sie hörte wieder Stimmen. Männliche Stimmen. Ja, da war sie wieder die pieps Stimme, die sich da gerade in ihr Bewusstsein bohrte.
    
    „Heute bin ich aber als Erster dran! Du mit deinem Scheiß dicken Schwanz hast sie gestern so geweitet, dass ich kaum etwas gespürt habe!"
    
    „Wer hat, der hat. Sei nicht neidisch. Doch wegen mir aus, bist du heute als Erster dran."
    
    Monika ...
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