1. London Calling 01


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... erwartungsvoll vor Bobs Haustüre. Ich klingelte lang und oft. Noch immer keine Reaktion. Also ging ich zurück in die Kirche.
    
    „Laurence? Ich bin's nochmal. Tut mir leid, aber es macht immer noch keiner auf."
    
    Sie trat auf den kleinen Vorbau, auf dem das Treppengeländer im ersten Stock endete, nur mit Slip und Top bekleidet, die Zahnbürste in der Hand.
    
    „Kein Problem. Du kannst wie gesagt hier pennen. Nicht da", unterbrach sie meinen Versuch, mich auf dem kleinen Sofa niederzulassen, das im Studio mitten im Raum stand.
    
    „Das Teil ist schrecklich unbequem und bricht demnächst mal auseinander. Komm ruhig hier rauf. Du kannst bei mir im Zimmer pennen."
    
    Das klang natürlich deutlich besser. Ihre Zimmertür stand offen, aber sie selbst war noch im Bad zugange. Es gab nur eine große Matratze, ein paar Sitzkissen und eine quer durch den Raum gespannte Leine, an der sie ihre Kleidung aufgehängt hatte. Ich setzte mich erst einmal auf die Sitzkissen, um peinliche Kurzschlüsse zu vermeiden und erwartete ihre Ankunft und Klärungen.
    
    Sie trat ein und zog sich das Haarband ab, das ihre wilde Mähne zusammengehalten hatte, fuhr sich auflockernd durch das lockige Haar. Es war gar nicht leicht, sie nicht anzustarren. Meine verstohlene Blicke bemerkte sie aber durchaus. Sie lächelte fein.
    
    „Du brauchst nicht auf dem Boden zu pennen. Die Matratze ist groß genug für zwei. Ich hoffe, du schnarchst nicht?"
    
    „Nee. Und nochmal danke. Tut mir leid, dir so auf den Geist gehen zu ...
    ... müssen."
    
    „Mach dir nichts draus, das ist schon okay."
    
    „Ist ... sorry, ich hab seinen Namen schon wieder vergessen ... der Drummer eigentlich dein Freund? Oder wohnt ihr nur zusammen?"
    
    „Perry. Nö, wir leben nur zusammen. Wir haben uns auf der Kunstakademie kennengelernt, und er war es auch, der das besetzte Haus hier aufgemacht hat. Meines war kurz vor der Räumung. Die großen Installationen, die du unten gesehen hast, sind seine. Jetzt ist er aber viel mehr mit Musik beschäftigt, und kommt kaum noch zum arbeiten. Willst du nicht unter die Decke kommen? Ich beiße nicht."
    
    Sie hatte nicht mit irgendeiner Scheu zu kämpfen. Sie sah sich ganz genau an, wie ich mich bis auf T-Shirt und Unterhose entkleidete. Das führte dazu, dass sie gleich ein wenig mehr als im Normalzustand zu sehen bekam. Das sollte ja nicht mein Schaden sein. Ihr Lächeln verwirrte mich etwas.
    
    „Und falls es das sein sollte, was du wirklich wissen willst, nein, ich habe gerade keinen Freund. Ich bin auch nicht auf der Suche. Ich komme sehr gut allein zurecht."
    
    Das hatte ich eigentlich nicht wissen wollen. Nur, ob ich mich in nicht vorhanden Schränken verstecken musste, wenn Perry nach Hause kam. Ich legte mich so weit, wie es die Bettdecke erlaubte, von ihr entfernt. Sie murmelte „Gute Nacht" und löschte das Licht. Ein, zwei Minuten später machte sie es wieder an.
    
    „Jetzt bin ich doch wieder wach."
    
    „Tut mir leid, ich wollte dir nicht den Schlaf rauben."
    
    „Na, es gibt Mittel und Wege, wie du mich ...
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