1. London Calling 01


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... definitiv nichts für einen längeren Aufenthalt. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob Bob das okay finden würde. Bist du nicht letzte Nacht mit ihm hierhergekommen?"
    
    Ihr Gesichtsausdruck wirkte etwas verzweifelt.
    
    „Schon, wir haben's auch probiert, aber ich hab ihn wohl nicht wirklich gereizt ... er meinte aber, es wäre okay, wenn irgendein anderer im Haus Interesse hat."
    
    Wie war die denn drauf? So was war mir ja noch nie untergekommen. Einerseits tat sie mir leid, aber andererseits fand ich ihre Bereitschaft, sich für einen Schlafplatz zu prostituieren, auch abstoßend. Ich schüttelte nur noch den Kopf. Sie verstand und zog sich auf die andere Sofaseite zurück. Bob hatte mich während der ganzen Diskussion, von der er natürlich kein Wort verstanden hatte, aufmerksam beobachtet. Er lächelte, als er meine ablehnende Haltung und abschließendes Kopfschütteln bemerkte.
    
    Sabine ließ sich von all dem nicht irritieren. Keylam, der sich zu uns gesellte, wurde prompt ihr nächstes Opfer. Und da er sich ob seines Aussehenes solchen Situationen wohl nicht so oft ausgesetzt sah, ein durchaus williges. Sie erkaufte sich eine weitere Nacht in unserem Haus. Interessant, dass ich es trotz der relativen Fremdheit schon als solches betrachtete. Ich hörte wieder der Musik zu, die leider von den dilettantischen Trommelversuchen eines ziemlich besoffenen Schotten zerstört wurde. Vorher auf der Gitarre hatte er besser ausgesehen.
    
    Da diese nun endlich frei war, griff ich sie mir ...
    ... kurzerhand, fiedelte erst ein wenig mit und benutzte sie dann als improvisierten Bass. Meine Beteiligung wurde von allen aufmerksam beobachtet. Bob verdrängte den Schotten am Schlagzeug. Er konnte wenigstens den Takt halten. Besonders gut war aber auch er nicht.
    
    Die Impromptu Session wurde schließlich von der Ankunft der jüngeren der hier wohnenden Schwestern unterbrochen, die genervt bei ihrem Eintreten erst einmal Ruhe einforderte. Sie kam jetzt gerade von ihrer Samstagsnacht nach Hause und wollte gefälligst schlafen können. Sie war eine bildhübsche Blondine strahlend blauen Augen, also nicht mein Typ, aber sie sah einfach atemberaubend aus. Mir gab sie ein freundliches Kopfnicken, als Bob mich vorstellte, nachdem sie sich halbwegs wieder abgeregt hatte.
    
    Sie war gerade neunzehn Jahre alt, aber hatte das straßenmäßige, energische Selbstbewusstsein, dass man bekommt, wenn man in Council Estates in London und anderswo aufwächst, also Sozialwohnungen der Stadt. Ihre Mutter, die ich später auch noch kennenlernen sollte, hatte mit einer stattlichen Anzahl Männern Kinder in die Welt gesetzt. Der dralle blonde Engel wäre niemandem als Schwester der anderen hier wohnenden Frau eingefallen, die vierundzwanzig war und sowohl schwarze, als auch asiatische Gene von ihrem Mischlingsvater mitbekommen hatte. Mit ihr wurde ich nie richtig warm; mit Julie war das ganz anders.
    
    Sie respektierte mich als einen deutlich Älteren, was im krassen Gegensatz zum Umgang mit allen anderen Männern des ...
«12...192021...71»