1. London Calling 01


    Datum: 30.05.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... Regisseur. Ein Kanadier, der die Winter in seinem Haus in Spanien verbrachte. Er hatte in Hollywood gearbeitet und bei einigen halbwegs bekannten Filmen Regie geführt.
    
    Ein Professor, der, wie sich später rausstellte, keiner war, was insbesondere die Universitäten, an denen er gelehrt hatte, etwas irritierte. Zu dieser Zeit aber hatte er eine glänzende Geschäftsidee und wollte homöopathische Medikamente aus Deutschland importieren und in England vertreiben. Die Idee klang gut und sollte mich involvieren, indem ich Beipackzettel für das Projekt übersetzte. Das war schwieriger, als man sich das vorstellt. Wie dem auch sei, es stellte sich als eines der Luftschlösser des Professors heraus, weil er die Importgenehmigung nicht bekam. Für meine Übersetzungen bekam ich nur ein Trinkgeld.
    
    Da ich nun ein gesichertes Einkommen und noch etwas von meinem mitgebrachtem Geld überhatte, investierte ich in einen gebrauchten Bass und Verstärker, beide so um die vierzig Pfund. Der Verstärker hatte einen eingebauten Tape-Rekorder, was schon einiges über die Qualität aussagte, zum Musikhören ohne Walkman aber auch ganz praktisch war. Der Bass war als Übergangslösung gedacht, bis mein eigener eintraf. Die Sessions im Haus klangen prompt alle ein wenig professioneller und zogen mehr und mehr Zuhörer und Mitspieler an.
    
    Gleichzeitig schrieb ich weiter an meinem Roman und begann, richtig Englisch zu lernen. Ich besorgte mir einen Ausweis für die lokale Bibliothek, kaufte mir das eine oder ...
    ... andere Buch und schrieb mit einer Disziplin, die ich in meiner Schulzeit nie aufgebracht hatte, jedes unbekannte Wort heraus, schrieb mir die Übersetzung auf und lernte diese Vokabellisten täglich mindestens eine Stunde lang. Das hatte unter anderem auch den Grund, dass ich irgendwann einmal auf Englisch schreiben können wollte. Bald überstieg mein Wortschatz den meiner Mitbewohner deutlich.
    
    Ich probierte zum ersten Mal in meinem Leben XTC, war aber außer von den ersten Minuten, die sich glorios anfühlten, relativ enttäuscht, da ich sie auf einer Party rumstehend verbrachte und nicht dem Umstand, dass man es als eine „Bewegungsdroge" verstand, Rechnung trug. Witzigerweise hätte ich das Teil umsonst haben können, da der Dealer, der mit Bob befreundet war, einen ganzen Plastikbeutel voll davon in meinem Zimmer in dem Hängeregel gebunkert hatte. Ich hatte den Beutel sogar gesehen, aber angenommen, dass es sich um etwas für Matthews chemische Brauversuche handelte. Er grinste, als ich bei seinem Versuch, sie wieder abzuholen, aufwachte.
    
    „Na, hättest du das man gewusst ..."
    
    Er war ein Baum von einem Mann, vielleicht etwas über zwei Meter groß und ebenfalls Ire. Er spielte an diesem Abend noch Julie einen Streich; natürlich hatte Bob ihn dazu angestiftet. Julie hatte sich gerade von ihrem Freund getrennt, der wohl ein ziemliches Arschloch war. Als sie von der Arbeit nach Hause kam, fand sie diesen dem Vernehmen nach in jedweder Hinsicht überdimensionierten Herrn nackt in ...
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