London Calling 01
Datum: 30.05.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... ihrem Bett vor. Sie schrie Zeter und Mordio vor versammelter Mannschaft im Wohnzimmer, konnte sich aber natürlich das Lachen auch nicht verkneifen. Da ich nicht wusste, ob und wie oft ich den jungen Mann wiedertreffen wollte, kaufte ich ihm noch mehrere Pillen ab, obwohl mich die erste nicht vom Stuhl gehauen hatte.
Am nächsten Abend waren wir im Falcon. Es war herrliches Wetter und ich saß wie so oft vor dem Pub, mein Glas Guinness, welches mittlerweile zu meinem Lieblingsbier avanciert war, in der Hand und mit mir und meinem ganzen Leben rundum zufrieden. Dann tauchte plötzlich eine kleine, wuselige Frau mit langen braunen Haaren auf und setzte sich zu mir.
„Du bist Tom? Ich bin Sara ... Bob hat mir erzählt, dass du richtig gut Bass spielst?"
„Hm, weiß nicht, ob man das als richtig gut bezeichnen kann, aber ja, ich spiele Bass."
„Ich hab nicht viel Geld, aber ich möchte unbedingt Stunden nehmen, um es ordentlich zu lernen. Ich habe meinen eigenen Bass und in Italien auch angefangen zu lernen, aber bin doch noch eine ziemliche Anfängerin. Das ist Gianna, nebenbei."
Sie deutete auf die zweite Dame, die sich neben mir niederließ und mich breit angrinste. Beide Frauen stammten aus Norditalien, Gianna gar aus einer Region, in der ich in meiner Kindheit einmal einen Urlaub verbracht hatte, in Brixen.
„Hm, okay, kein Problem ... ich geb dir gerne Unterricht. Über die Bezahlung werden wir uns sicher einig, du gibst mir ein paar Pfund oder spendierst mir ein Bier ...
... und die Sache ist in Ordnung."
Sara schien begeistert und wir machten auch gleich noch einen Termin für unsere erste Stunde aus. Sie war eine Juwelierin und hatte auch ein unglaubliches Zeichentalent. Während wir uns unterhielten, malte sie an einem neuen Werk, das an den Maler Beardsley erinnerte, herum. Ihre offene, fast naive Art und ihr hübsches Gesicht zogen mich schnell in ihren Bann. Gianna machte ein paar zweideutige Bemerkungen über eine uns passierende Frau.
„Oh, bist du lesbisch?" fragte ich etwas indiskret.
„Ich bin die Tochter meiner Mutter", antwortete sie kryptisch. Erst nach einer Weile gab sie bekannt, dass sie sich gerne alle Türen offen hielt. Sara verabschiedete sich bald wieder, da sie am nächsten Morgen arbeiten musste. Sie bekam zwar Sozialhilfe, arbeitete aber wie so viele nebenbei „für Cash auf die Kralle" bei einem jüdischen Juwelier im Westend.
***
Ich war jedenfalls bester Dinge, als wir ins Haus zurückkehrten. Da mein Dope zu Ende ging, auch im Haus nicht mehr viel war, nahm ich kurzerhand an diesem Abend eine halbe Pille. Es passte zunächst auch gut zu meiner aufgekratzten Stimmung. Dann kriegte ich einen Anruf aus Deutschland. James und Dirk waren dran. Sie würden in ein paar Wochen zu Besuch kommen und wollten wissen, was ich von meinen Sachen ich dringlichst benötigen würde. Natürlich bat ich um meinen eigenen Bass, der deutlich edler als das Teil war, auf dem ich jetzt gerade rumschrappte.
Sie hatten auch noch eine andere ...