London Calling 01
Datum: 30.05.2019,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... Neuigkeit für mich, die mich aus großer Höhe abstürzen ließ. Meine Ex-Frau war schwanger. Nicht von mir, versteht sich, von ihrem neuen Freund. Diese Nachricht traf mich wie ein Hammerschlag. Es war einer der Gründe, an dem die Ehe zerbrochen war: Wir waren zusammen gekommen, weil wir beide das Gefühl hatte, dass der andere die Person war, mit der wir Kinder haben wollten.
Wir hatten es wirklich fleißig probiert, etliche Male sogar die Agonie von Scheinschwangerschaften erlebt, aber es klappte einfach nicht. Wir gaben auf und die Luft war aus der Beziehung raus. Als sie anfing, sich in einen Freund von mir zu verlieben, hatte ich sie rausgeschmissen. Und jetzt das. Ich war erst einmal völlig geschockt.
Julie kam von der Arbeit und setzte sich entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten, sich sofort auf ihr Zimmer zurückzuziehen, zu uns und folgte meinem Telefonat.
„Was ist denn mit dir? Du siehst so traurig aus. Schlechte Neuigkeiten?"
Ich erzählte ihr, was mich bedrückte. Die nächste Jam Session begann und es wurde schwieriger, sich zu verständigen.
„Du hast was? Verdammter Lärm. Komm mit hoch in mein Zimmer, hier versteht man ja sein eigenes Wort nicht mehr."
Wir zogen uns in ihr Zimmer zurück, das ich bisher nur von einer ersten Führung durch das Haus kannte. Es gab außer einer großen Matratze und eines vollgepackten Sessels kein Sitzmobiliar.
„Drehst du dich bitte um? Ich will erst einmal etwas Bequemeres anziehen."
Das tat ich natürlich sofort und ...
... erntete dafür ihren Dank.
„Du bist echt ein Gentleman, nicht so wie die Tiere da unten. Was ist denn jetzt genau passiert? Ich hab nur die Hälfte verstanden."
Sie hatte ich sich einen hellen Jogginganzug übergezogen und setzte sich dicht zu mir. Ich erzählte ihr von den Neuigkeiten und ihrer besonderen Bedeutung für mich. Sie betrachtete mich mitleidig.
„Oh, das tut mir leid. Ich kann mir gut vorstellen, wie dich das mitnimmt."
„Natürlich kriege ich so ein Brett von einer Nachricht, wo ich gerade eine halbe Pille geschluckt hab."
„Du hast was? Ach Tom. Du nimmst echt zu viel von dem Zeug."
Das stimmte natürlich nicht, da dies erst mein zweiter Versuch war. Sie rückte näher an mich heran und nahm mich in den Arm.
„Keiner muss hier allein sein", bemerkte sie zumindest für mich in diesem Moment zusammenhanglos. Ich fischte meine letzten Dopereste aus der Tasche und fing an, einen zu bauen. Sie lächelte.
„Mach dir nichts draus. Wer weiß, vielleicht findest du hier bald jemanden, in den du dich richtig verliebst und mit der dann alles klappt. Du bist etwas Besonderes. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass du lange alleine bleibst."
Das war natürlich Balsam auf meiner wunden Seele. Sie nahm den angerauchten Spliff entgegen und sah mich liebevoll an. „E", wie es unter Kennern genannt wurde, hatte zudem noch den Effekt, alle und alles schöner und freundlicher aussehen zu lassen. In diesem Moment sah sie für mich wirklich, wie ein kleiner Engel aus.
„Und ...