1. Deus Ex Machina - Komplette Story -


    Datum: 02.06.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... ihre Gegner ja bei der Entscheidungsfindung ein wenig in die richtige Richtung schubsen.
    
    Sie hackte sich in die Bordcomputer von drei Gleitern ein, bis sie Zugriff auf die wichtigsten Funktionen hatte. Dies war hoch kompliziert und kostete sie fast eine halbe Stunde, aber es war vertretbar für den Nutzen, den es ihr bringen konnte.
    
    Zu ihrer Freude stellte sie fest, dass zwei der Fluggeräte vom likianische Handelskontor gemietet worden waren und somit höchstwahrscheinlich von ihren Gegnern genutzt wurden.
    
    Selen grinste.
    
    Das konnte von Vorteil sein.
    
    Vor allem, falls sie in ihren Fahrzeugen fliehen wollten.
    
    Aber nun galt es zuerst die beiden Scharfschützen loszuwerden.
    
    Derjenige in ihrer unmittelbaren Reichweite hatte bisher sein Funkgerät noch nicht benutzt, somit konnte sie sich Zeit lassen.
    
    Lautlos schlich sie sich von hinten an sein Versteck heran, die letzten zwei Meter jedoch legte sie auf dem Boden kriechend zurück.
    
    Er lag bäuchlings am Rand des Daches, sein rechtes Auge klebte buchstäblich am Okular seines Zielfernrohrs.
    
    Ständig wanderte der Gewehrlauf von links nach rechts, von oben nach unten. Von seiner Umwelt schien er überhaupt nichts mitzubekommen.
    
    Selen fuhr einen knapp vier Zentimeter langen, spitzen Fingernagel aus und stach die vergiftete Spitze durch den Uniformstoff in seinen Unterschenkel, knapp oberhalb der Stiefel.
    
    Das Kontaktgift wirkte in Bruchteilen von Sekunden.
    
    Er keuchte auf, wandte suchend den Kopf zu ihr um, ...
    ... dann setzte auch schon die Lähmung ein.
    
    Wenige Sekunden später spuckte er weißen Schaum aus dem Mund, dann erfolgte der Herzstillstand.
    
    Die Androidin hatte einen Moment lang überlegt, ob sie nur Betäubungsmittel einsetzen sollte, aber da ihre Gegner, wie die Erfahrungen gezeigt hatten, definitiv Tötungsabsichten hatten sah sie keinerlei Grund für Rücksichtnahme.
    
    Zudem war eine vollständige Terminierung wesentlich effizienter, da es die Reihen der Feinde dauerhaft ausdünnte.
    
    Leise kroch sie davon und kletterte, auf sicheren Umwegen, zum zweiten Schützen.
    
    Im Gegensatz zu Ersterem lag dieser nicht auf dem Bauch, sondern befand sich in einer hockenden Körperhaltung.
    
    Erneut schlich sie sich langsam und vorsichtig von hinten an ihr zweites Opfer heran. Bevor sie allerdings nah genug an ihn herangekommen war, knarrte es, trotz aller Vorsicht, leise beim Auftreten unter ihren Stiefeln.
    
    Blitzschnell wirbelte er herum, die Waffe im Anschlag. Die großen, milchigen, lidlosen Augen in dem hageren, weißhäutigen Gesicht blickten sie ausdruckslos an, aber sein mit spitzen Zähnen besetztes, großlippiges Maul verzerrte sich zu einer bösen Grimasse .
    
    Nun musste es schnell gehen. Wenn er schrie oder feuerte, würden die anderen dies mit Sicherheit bemerken.
    
    Selen sprang einen kraftvollen Satz nach vorne, ergriff den langen Gewehrlauf und entriss ihm seine Waffe. Einer Ballerina gleich verlagerte sie ihr Gewicht auf die rechte Fußspitze und kanalisierte die Sprungenergie ...
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