1. Deus Ex Machina - Komplette Story -


    Datum: 02.06.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byUnfein

    ... in eine Drehbewegung.
    
    Sein Schädel brach mit einem lauten, knirschenden Geräusch, als der Kolben seines eigenen Gewehrs knapp über seinem linken Ohrlappen einschlug.
    
    Er war augenblicklich tot.
    
    Durch die Wucht des Aufpralls wurde er aber, zu Selens Schrecken, nach hinten getragen und drohte vom Dach zu stürzen. Buchstäblich im letzten Moment konnte die Androidin jedoch die drohende Katastrophe mit einem beherzten Griff um eines seiner dürren Beine abwenden.
    
    Sie zog ihn wieder auf das Dach, legte die Leiche behutsam beiseite, ergriff sein Funkgerät und machte sich zurück auf den Weg zu ihrem ersten Opfer.
    
    Nun galt es, die übrigen Männer aus ihrem Versteck zu locken.
    
    Selen klinkte sich in den Gleiter ein, der etwas abseits stand und nicht ihren Attentätern gehörte, startete ihn und ließ ihn per Kamera langsam eine halbe Runde um den Häuserblock drehen. An der hinteren Ecke der Straße schließlich beschleunigte sie das Gefährt und dirigierte es so, dass es gut vom Fenster der Gegner aus sichtbar sein musste.
    
    Sie ergriff das Funkgerät, rief mit verstellter, männlicher Stimme auf likianisch laut „Kontakt, Kontakt!" hinein, riss das erbeutete Gewehr hoch und jagte in schneller Folge drei rote Lichtlanzen in die Frontscheibe des Gleiters.
    
    Anschließend ließ sie das Gefährt schlingern und schräg in eine der Häuserfassaden krachen.
    
    Sie hoffte, dass es für die anderen so aussah, als ob sie den Fahrer getroffen hatte.
    
    Der Gleiter überschlug sich, rutschte ...
    ... auf dem Dach noch ein Stück die Straße entlang und ging schließlich in Flammen auf.
    
    Wenn alles lief wie geplant, dann würden sie sich nun vergewissern, ob ihre Ziele beseitigt waren. Und wenn sie sich erst auf der Straße befanden, hatte die Androidin freies Schussfeld.
    
    Da Selens augenblickliche Position allerdings suboptimal war, wechselte sie schnell ihren Standort zu dem des ehemaligen zweiten Scharfschützen.
    
    Von dort hatte sie den Haupteingang des Wohnhauses und die Straße bestens im Visier.
    
    Sie hockte sich hin und wartete. Schließlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, öffnete sich die Türe und mehrere likianische Männer mit Waffen im Anschlag traten heraus.
    
    Bedauerlicherweise waren es nicht alle sechs, sondern nur vier.
    
    Nun, gut. Um die restlichen Beiden würde sie sich zeitnah kümmern müssen.
    
    Gerade mal drei Sekunden später besaß jeder von den Vieren ein rauchendes Loch präzise in der Mitte der Stirn.
    
    Da sie wusste, dass sie mit ihren Schüssen jetzt ihre Position verraten hatte, duckte sich Selen sofort weg und hechtete zur Seite.
    
    Keinen Augenblick zu spät, denn zwei rote Lichtfinger fauchten durch die Luft und verbrannten Sauerstoff an genau der Stelle, wo sich gerade noch ihr Kopf befunden hatte.
    
    Sie blieb sicherheitshalber erst einmal dort liegen.
    
    Was sie nicht sehen konnten, war nicht zu treffen.
    
    Sie wartete kurz, aber es blieb bei den zwei Schüssen.
    
    Vermutlich würde nun einer, wenn nicht sogar alle beide zum Dach hoch stürmen, um ...
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