1. Geschehnisse - Teil1


    Datum: 11.06.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: sirarchbald

    ... beiden zu finanzieren.
    
    Klaus und Berni bedankten sich höflich und eröffneten den Bänkern, daß man, wenn überhaupt, ab sofort mit einer anderen Bank zusammenarbeite. Sie hatten die überhebliche Behandlung, die man ihnen hatte zuteil werden lassen, nicht vergessen. Sie ließen sich -Rache des kleinen Mannes- auch nicht durch noch so viele freundliche Worte und noch soviel schmalziges Gesülze davon abhalten, noch am selben Tag ihre Konten aufzulösen und die stattlichen Guthaben auf eine andere Bank zu transferieren.
    
    Klar, daß die vier zusammen mit ihren Kindern nun erst mal einen langen Urlaub antraten. La bella Italia! Klar auch, daß sie sich danach ein dickeres Auto vor die Tür stellten und ihre Wohnungen neu einrichteten. Aber das war es dann auch schon.
    
    Klaus und Berni gründeten eine Firma, an der sie je zur Hälfte beteiligt waren und sie arbeiteten wieder. Nein, eigentlich arbeiteten sie nicht, sie malochten. Diesmal aber für sich. Zwei Jahre dauerte es, bis sie sich im Markt etabliert hatten und dann ging es nur noch bergauf.
    
    Den Sinn für die Realitäten behaltend und von einem gesunden Risikobewußtsein unterstützt, prosperierte die Firma. Nach weiteren zwei Jahren -die Kinder gingen nun schon zur Schule- hatten die beiden es endgültig geschafft. Sie beschäftigten nun fünfundzwanzig Arbeitnehmer, waren aus angemieteten Betriebsräumen in eine eigene, kleine Fabrik umgezogen und hatten ihr Vermögen verdoppelt.
    
    Nun konnte man auch daran denken, für sich selbst ...
    ... etwas zu tun. Nach vielen Überlegungen kaufte man sich draußen, weit vor der Stadt, in abgeschiedener, dörflicher Umgebung ein schönes, großes Grundstück, auf dem gebaut werden sollte. Und da man die liebgewordene Gewohnheit Tür an Tür zu wohnen nicht aufgeben wollte, wurde statt zweier Bungalows ein großes Doppelhaus gebaut. Ein Haus, in dessen jeweiligen Eingangsbereichen eine Verbindungstür nach "nebenan" eingebaut wurde. So konnte man sich ohne Schwierigkeiten gegenseitig und im Fall der Fälle quasi trockenen Fußes besuchen.
    
    Wenn das Schicksal einem soviel Gutes widerfahren läßt, besteht die Gefahr, daß man sich daran gewöhnt und es als selbstverständlich hinnimmt. Doch wie war das mit Schiller und den Mächten des Geschickes, mit denen kein ewiger Bund zu flechten sei? Das Unglück schritt; zwar nicht schnell, eher langsam und auf leisen Sohlen, aber es schritt.
    
    Es bahnte sich über Jahre hinweg an und schlug zu, kurz und trocken, als Britta noch vierzehn und Markus fünfzehn waren. Vierzehn und fünfzehn waren sie und die seinerzeitigen Visionen der Väter, daß die beiden Kinder einmal ein Paar werden würden, schienen sich zu erfüllen. Britta und Markus waren unzertrennlich.
    
    Eine Entwicklung, die noch dadurch unterstützt worden war und wurde, daß die beiden die gleiche Schule besuchten und es in dem Dorf, in dem sie lebten, kaum gleichaltrige Kinder gab. Die jüngere Dorfbevölkerung nämlich war, dem Trend der Zeit folgend, in die aufstrebende Stadt übergesiedelt; näher ...
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